Mit einer handlichen Testappliance spüren Administratoren Fehler in Kabeln, aber auch in der Konfiguration von Switches und Netzwerken auf.
Produkt: Etherscope Network Assistant
Hersteller: Fluke
Web:http://www.flukenetworks.com/de
Preis: 6000 Euro
Wer den Namen »Fluke Networks« hört, denkt in erster Linie an einfache Kabeltester. Mit dem Etherscope-Assistant betritt der Hersteller neues Terrain. Die Appliance prüft Kabelbrüche, verdrillte Litzen oder falsche Terminierung ebenso wie den logischen Aufbau des Netzwerks. Das handliche Gerät mit X-Scale-CPU und farbigem Touch-Screen arbeitet unter Linux.
Auf dem System setzt Fluke eine eigene Diagnosesoftware ein. Diese horcht in das angeschlossene LAN hinein und spioniert dessen Konfiguration aus. Findet der Network-Assistant gemanagte Switches mit SNMP, liest er deren Portinformationen aus und kann dann die gefundenen Netzwerkgeräte den Switches und Ports zuweisen. Bei Servern ermittelt der Tester die aktiven IP-Dienste und führt diese in einer Liste auf. So bekommt der Administrator binnen weniger Minuten einen guten Überblick über das Netzwerk.
Neben den IP- findet das Fluke-Gerät auch alle Mac-Adressen der vorhandenen LAN-Devices. Damit stellt das Gerät Konfigurationsfehler wie doppelt vergebene IP-Adressen fest. Neben IP unterstützt der Network-Assistant auch IPX-Netzwerke. Mit Apple-Talk kann das Gerät nichts anfangen.
Auf IP aufsetzend sucht sich der Network-Assistant auch die NetBIOS-Konfiguration des angebundenen Windows oder Samba/CIFS-Netzwerks heraus. Dabei warnt der Tester von Konfigurationsproblemen im NetBIOS, wie beispielsweise einzelne Geräte in Workgroups. Die ermittelten Daten kann der Administrator als Reports auf eine CF-Karte sichern und später detaillierter analysieren.
Im Kurztest zeigen sich bei der aktuellen Softwareversion 1.6 noch leichte Schwächen. Managebare Switches von 3Com findet der Network Assistant, aber nicht alle Modelle. So berichtet das Gerät im Test über einen »nearest Switch« der gar nicht so »near« ist, weil zwei weitere unerkannt dazwischenhängen. Ebensowenig erkennt der Network-Asistant die Laborswitches von Dell oder Allied Telesyn, obwohl diese über SNMP verfügen. Auch Server erfasst die Appliance nicht zwingend. Manche Windows-Systeme stellt das Gerät als Hosts dar, obwohl sie sich über SNMP eindeutig als Server indentifizieren lassen.
Noch schöpft Fluke nicht alle Möglichkeiten dieser sehr leistungsfähigen Appliance aus. Das integrierte serielle Interface beispielsweise eignet sich perfekt, um via RS-232-Terminal auf die Konfigurationsschnittstellen von Routern und Switches zuzugreifen, allerdings fehlt das Terminalprogramm. Fluke hat bereits ein Software-Update mit verbesserten Features angekündigt.
Network Computing wird den Etherscope-Network-Assistant weiterhin testen und in einer der kommenden Ausgaben ausführlich darüber berichten. [ ast ]