Kommentar
- Keine Auswirkungen aufs Tagesgeschäft
- Kommentar
Benq Siemens ist vor die Wand gefahren. Die Mitarbeiter und Partner von Siemens Com müssen weiter mit der Ungewissheit leben,wie es mit der verbliebenen Rest- Kommunikationssparte weiter geht. Kauf-Interessenten gibt es momentan wohl keine mehr.Warum auch sollte man als potenzieller Käufer für ein Siemens-Unternehmen etwas zahlen,wenn man es – wie bei Benq vorexerziert – mit saftiger Mitgift geschenkt bekommen kann?
Und nun noch eine dubiose Schmiergeldaffäre,die zahlreiche Fragen offen lässt: Wie konnte es jahrelang nicht auffallen,dass dreistellige Millionenbeträge abgezweigt wurden? Es ist höchst unwahrscheinlich,dass Angestellte aus dem Rechnungswesen hier eigenständig über die Schmiergeldvergabe entschieden haben. Angesichts dreistelliger Millionenbeträge liegt es auf der Hand, dass über die Schmiergelder das Top-Management zumindest informiert,wenn nicht sogar der eigentliche Drahtzieher war.
Auch wenn die Marke Siemens nach wie vor für Qualität steht: In der deutschen Wirtschaftsgeschichte ist es noch nie einem Unternehmen dieser Größenordnung gelungen, den eigenen Ruf so schnell zu ruinieren. An zentralen Positionen des Konzerns scheinen bis heute zumindest unfähige,womöglich aber sogar kriminelle Manager tätig zu sein. Immer deutlicher wird,dass dieser deutsche Konzern nicht an der Globalisierung,sondern am eigenen Missmanagement krankt.