Klimaanlagen für dem Catenaccio
Klimaanlagen für den Catenaccio
Es ist Montag, später Nachmittag, und ich weiß immer noch nicht, ob Frings von der FIFA gesperrt werden wird oder nicht. Seit dem gewonnenen Viertelfinale gegen Argentinien habe ich nur noch Fußball im Kopf. Morgen steht das entscheidende Halbfinale gegen Italien an und viele Fragen sind noch ungeklärt: Stellen sich alle Italiener in den Strafraum und mauern sich zum Elfmeterschießen? Kann unsere Elf den Catenaccio knacken? (Sie wissen jetzt bereits die Antworten, denn das Halbfinale ist bereits lange gelaufen, wenn die neue Computer Reseller News erschienen ist.)
Ein Kollege unterbricht meine überaus wichtigen Gedankengänge und legt mir eine Pressemitteilung von Electronic Partner auf den Tisch: »EP:Helfrich macht italienische Nationalkicker kalt.« Ein Racheakt, weil die Italiener unseren Frings verpetzt haben? Nein, glücklicherweise nicht: Das Schlossberghotel Homburg, in dem die »Squadra Azzura« wohnt, hat keine Klimaanlagen. Die benötigen die italienischen Nationalkicker aber für ihren Schönheitsschlaf. Davon hörte auch EP-Händler Jochen Helfrich aus Viernheim: Auf die Schnelle besorgte er 25 Klimaanlagen und lieferte die Geräte am nächsten Morgen an das Schlossberghotel.
Das ist wirklich einmal Geschäftsgeschick. Und damit meine ich nicht, dass EP:Helfrich die Anlagen an das Hotel geliefert hat. Clever ist es, die Geräte nur zu verleihen und später an Fußballfans weiterzuverkaufen – natürlich mit Aufpreis. Denn wer nennt schon eine Klimaanlage à la Totti sein Eigen? »Von der Aktion haben nachher alle etwas, denn die Klimaanlagen stehen dann bei uns im Laden zum Verkauf. Unsere Kunden haben die exklusive Chance, sich im Sommer mit dem Klimagerät aus dem Zimmer von Francesco Totti oder Alessandro del Piero abzukühlen«, freut sich dementsprechend EP-Geschäftsführer Helfrich.
Nun gut, diese Pressemitteilung hat mich nicht wirklich auf andere Gedanken gebracht. Jetzt muss ich schnell bei Spiegel Online nachschauen, ob Frings gesperrt wurde.
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter, Chefredakteur