Maxdata

Knall auf Fall: Maxdata-Chef Renz entlassen

5. Januar 2010, 12:45 Uhr | Martin Fryba

Dicke Überraschung bei Maxdata: CEO Jürgen Renz ist heute mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Der Aufsichtsrat kippt seine Strategie, durch mehr Vertriebsmitarbeiter die Umsätze des PC-Herstellers anzukurbeln, und vollzieht eine komplette Kehrtwende: 300 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Dabei wurden erst vor kurzem 100 neue Leute eingestellt.

Auf einer heute anberaumten außerordentlichen Aufsichtsratsitzung bei Maxdata wurde CEO Jürgen Renz entlassen. Ab sofort führt Finanzvorstand Thomas Stiegler die Geschäfte. Er wurde mit dem »Turnaround Management« beauftragt, was für die Mitarbeiter nichts Gutes bedeutet: 300 Stellen sollen wegfallen, »über alle Bereiche des Unternehmens im In- und Ausland«, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Hintergrund der überraschenden Entscheidung ist offensichtlich der sehr schwache Geschäftsverlauf in den beiden ersten Monaten 2006. Er läge »deutlich hinter den Erwartungen«.

Angesichts dieser aktuellen Entwicklung konnte Renz offenbar gegenüber dem Aufsichtsrat seine Wachstumsstrategie nicht mehr verteidigen. Renz wollte durch eine massive Ausweitung des Vertriebs den Absatz von PCs, Notebooks, Server und Monitore (Belinea) ankurbeln und stellte 100 neue Vertriebsmitarbeiter in Deutschland ein. In der heutigen Mitteilung wird zumindest die Stärkung des Vertriebs weiter als Ziel der Restrukturierung genannt, neben den »drastischen Maßnahmen zur Kostensenkung«.

Jürgen Renz hatte von Anfang an keinen leichten Stand bei Maxdata. Der Wechsel von einer Unternehmer (Holger Lampatz) zur Manager geführten Firma erschwerte seine Arbeit. Zumal Ex-CEO Holger Lampatz, der Renz zu seinem Nachfolger machte, zuletzt dazwischen funkte und für eine Demontierung des Managers sorgte.


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