GFK Konsumklimaindex

Konsum im Schatten der Ukraine-Krise

29. April 2014, 13:22 Uhr | Peter Tischer
Die Ukraine-Krise verunischert die deutschen Verbraucher (Bild: Syda Productions - Fotolia.com)

Trotz eines sich gut entwickelnden Arbeitsmarktes und einer niedrigen Inflation stagniert der Konsum in Deutschland. Die GfK macht dafür vor allem die Ukraine-Krise verantwortlich.

Die Ukraine-Krise verschärft sich und drückt auf die Konsumfreude der Verbraucher. Das geht aus dem aktuellen Konsumklimaindex hervor, den die GfK veröffentlicht hat. Zwar ist der Gesamtindikator mit 8,5 Punkten genauso hoch wie im Vormonat April, doch der bis dato anhaltende Aufwärtstrend ist gestoppt. Demnach kletterte zwar die Einkommenserwartung auf ein neues Rekordhoch, dafür gingen aber Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung zurück. Die Gesellschaft für Konsumforschung macht für die Stagnation vor allem die Verschärfung der Ukraine-Krise verantwortlich.

Seit Februar 2014 tritt der Konjunkturindikator mehr oder weniger auf der Stelle – allerdings auf hohem Niveau. Vor allem gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist ein deutliches Plus von knapp 34 Punkten auszumachen. Der Verlust von 1,1 Punkten gegenüber dem Vormonat zeigt jedoch eine leichte Verunsicherung der Bürger gegenüber der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung Deutschland. »Damit werden die nach wie vor sehr guten Rahmenbedingungen im Inland, wie ein stabiler Arbeitsmarkt und moderate Inflation, etwas überlagert«, heißt es in der Studie. Die Annexion der Krim durch Russland sowie die Eskalation in der Ostukraine ließen einen Teil der Konsumenten befürchten, dass die spürbare konjunkturelle Erholung beeinträchtigt werden könnte.

Die Anschaffungsneigung deutscher Verbraucher sank nach einem Rekordhoch im März um 6,9 Zähler auf insgesamt 48,6 Punkte. Hier ziehen die Marktforscher eine erhöhte Sparneigung der Konsumenten aufgrund ihrer Verunsicherung als Erklärung heran.

Insgesamt sieht sich die GfK in ihrer Prognose vom Februar 2014 bestätigt, dass realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um etwa, 1,5 Prozent zulegen werden. Allerdings warnen die Marktforscher zugleich: »Wenn auch bislang die Auswirkungen der Krise in der Ukraine auf die Verbraucherstimmung eher moderat waren, könnte eine weitere Eskalation tatsächlich zu einer Belastung für das Konsumklima werden.«


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