Konvergent kommunizieren Mit dem schlanken Smartphone E51 bringt Nokia ein WLAN/GSM-Gerät für den Business- und Privatgebrauch auf den Markt – ein weiterer Schritt in der Konvergenzstrategie des Herstellers.
Ohne separate Tastatur lädt das neue E51-Smartphone von Nokia nicht zum E-Mail-Schreiben ein, zum Lesen und für Kurzantworten reicht es aber. Das Gerät unterstützt fliegenden Wechsel zwischen GSM und Firmen- oder Hotspot-WLAN. Neben den Business-Funktionen enthält es UKW-Radio, Multimedia-Player, Kamera und Internet-Browser. Mit Hilfe von Intellisync-Clients lässt sich das Smartphone in Telefonanlagen von Cisco und Alcatel-Lucent integrieren. Weitere Systeme wie Avaya oder Siemens HiPath sollen folgen. Der Preis: rund 350 Euro. Die Intellisync-Integration ist ein wichtiges Element der übergreifenden Konvergenzstrategie von Nokia. Die Software ermöglicht die automatisierte Remote-Wartung von Mobilsystemen. So kann der Administrator damit zum Beispiel die Einhaltung von Sicherheitspolicies durch die Mobilnutzer flächendeckend und automatisiert erzwingen. Das beugt Datenverlusten oder unerlaubten Zugriffen vor.
Siemens-Client für HiPath-Integration Dass HiPath noch nicht vom E51 unterstützt wird, verwundert angesichts der engen Verbindungen zwischen Siemens und Nokia etwas. Die Erklärung: Siemens stattet Symbian-Handys unterschiedlicher Hersteller mit eigenen Software-Clients aus, die SIP und andere plattformunabhängige Technologien verwenden. SEC (Siemens Enterprise Communications)-Cheftechnologe Rudolf Bitzinger: »Wir testen unseren Client derzeit mit so vielen Geräten, dass wir zu diesem einfach noch nicht gekommen sind.« Die Clients des E51 für Anlagen von Cisco und Alcatel-Lucent dagegen stammen von Nokia selbst und sind proprietär. »SIP ist noch nicht wirklich reif«, urteilt David Dorosin, Produktmarketingmanager bei Nokia. Dass Konvergenz die Effizienz steigert, lässt sich mittlerweile praktisch nachweisen. Rahesh Mahajan, Global Director Mobility beim Provider BT, mit dem Nokia eng zusammenarbeitet, zitierte anlässlich einer Nokia-Presseveranstaltung Studien seines Unternehmens, nach denen zwei Drittel der Anwender, die Konvergenzlösungen in ihrem Unternehmen installieren, Verbesserungen wahrnehmen. Allerdings registrierte auch ein Viertel der Unternehmen keine positiven Effekte der Technologie. »Das liegt vor allem daran, wer die konvergenten Geräte bekommt. Wenn Leute, die fast nur an ihrem Schreibtisch sitzen, mit Dual-Mode-Smartphones ausgerüstet werden, bringt das natürlich wenig – bekommen sie dagegen die mobilen Vertriebs- oder Supportmitarbeiter oder das Management, sind die Effekte groß«, bemühte sich Mahajan um eine Erklärung. In Zukunft würden die Nutzeffekte konvergenter Technik wachsen, denn dann werde man über Smartphones auch Zugriff auf relevante Anwendungen wie CRM, SFA oder ERP haben.