Kreditkarten: Großer Aufwand und hohes Risiko für den Handel
Die Kreditkarteninstitute fordern von Händlern künftig verstärkt eine zertifizierte Kreditkarten-Abrechnung, was hohen Aufwand und ein schwer kalkulierbares Risiko bedeutet. Eine Hilfestellung für den Handel bieten spezialisierte Dienstleister.
- Kreditkarten: Großer Aufwand und hohes Risiko für den Handel
- Unterschiedlich hoher Aufwand für die Zertifizierung
- Zertifizierung umgehen
Die Möglichkeit der Bezahlung mit Kreditkarte ist für den Handel Segen und Fluch zugleich: Einerseits verlockt die Plastikkarte so manchen Kunden, selbst eine kostspielige Anschaffung sofort zu tätigen. Andererseits muss der Händler zum Teil saftige Gebühren an die Kreditkarten-Institute abführen. Wer das bei der Kalkulation seiner Preise außer Acht lässt, kann sich gerade bei einigen margenschwachen ITK-Produkten eine blutige Nase holen.
Doch nicht nur die abzuführenden Kreditkarten-Provisionen trüben die Freude am Karten-Geschäft. Um das Vertrauen in die Sicherheit der Kreditkarte zu steigern und den Missbrauch von Kreditkartendaten durch Dritte zu minimieren, drängen die Kartenfirmen auf eine Zertifizierung des Handels. Um die Sicherheit bei der Speicherung, Verarbeitung oder Weiterleitung von Kartendaten zu verbessern, haben Mastercard und Visa dazu die Programme MasterCard Site Data Protection (SDP) und Visa Account Information Security (AIS) initiiert.
Diese Programme richten sich an so genannte Acquirer (Institute, die Kreditkartenakzeptanz-Verträge mit dem Handel vereinbaren), Händler und Service Provider, die Kreditkartendaten auf eigenen Systemen speichern, verarbeiten oder weiterleiten. Damit steht der Handel vor einer zusätzlichen Herausforderung: Im Falle einer Kompromittierung von Kartendaten bei einem Händler drohen dem Acquirer empfindliche Konventionalstrafen, sofern er nicht nachweisen kann, dass der angeschlossene Händler bzw. dessen Serviceprovider den geforderten Sicherheitsstandards genügt.
Riskant für Reseller: Mögliche Strafzahlungen werden vom Acquirer an den angeschlossenen Vertragspartner weitergereicht. Händler und deren Serviceprovider müssen folglich den Nachweis erbringen, dass sie zum Schutz vor Angriffen und der Kompromittierung von Kartendaten, Transaktions- oder Konteninformationen ausreichende Schutzmaßnahmen ergriffen haben. Kein einfaches Unterfangen: »Die Zertifizierung ist vielfach langwierig und kaum ein Unternehmen erhält sie problemlos«, sagt ein Brancheninsider.