Krisenstimmung bei Motorola
Um 700 bis 800 Millionen Dollar wird Motorola im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres das angepeilte Umsatzziel verfehlen. Der Hersteller hat darauf die Konsequenz gezogen und Topp-Manager ausgetauscht.

Muss sich mit Rücktrittsforderungen herumschlagen: Ed Zander, Chairman und CEO von Motorola.
Auf keinen grünen Zweig kommt derzeit Motorola. Auch im zweiten Quartal (Ende: 30. Juni) muss das Unternehmen Umsatzeinbußen hinnehmen.
Die vorläufigen Zahlen weisen einen Umsatz von 8,6 bis 8,7 Milliarden Dollar aus. Das sind 700 bis 800 Millionen weniger als von Motorola erwartet und 8 Prozent weniger als im ersten Quartal. Die Umsatzschätzungen von Analysten reichten von 8,7 bis 10,2 Milliarden Dollar.
Die erste Konsequenz: Stuart Reed ersetzt Ray Roman und Terry Vega an der Spitze der Mobile-Device-Division, dem größten Sorgenkind des Herstellers. Nach Angaben Motorolas blieb der Absatz von Mobilfunkgeräten hinter den Erwartungen zurück, vor allem in Europa und Asien.
Gerüchte um Rücktritt von CEO Ed Zander
Durch die anhaltende Krise gerät auch Chairman und Chief Executive Officer Ed Zander immer stärker unter Druck. In den USA kursieren bereits Gerüchte, der Firmenchef wolle seinen Posten räumen.
An der Wall Street führten diese Spekulationen zu einem Anstieg des Aktienkurses von Motorola um 33 Cent. Von einem Nachfolger erhoffen sich die Anteilseigner einen härteren Sanierungskurs als von Zander.