Lenovo kauft Handy-Sparte zurück
Der Computerhersteller Lenovo will seine erst vor zwei Jahren verkaufte Handy-Tochterfirma Lenovo Mobile Communication Technology zurück. Obwohl sich der Preis inzwischen verdoppelt hat, sieht man in dem Rückkauf eine Erfolgsgeschichte.

Lenovo plant seine Rückkehr auf den Mobilfunkmarkt: Für rund 200 Millionen Dollar will das Unternehmen dazu jetzt die einstige Tochter Lenovo Mobile Communication Technology erwerben. Bei ihrem Verkauf an eine Investorengruppe Lenovo vor zwei Jahren lediglich knapp die Hälfte dieser Summe erhalten. Dennoch sieht man nun im Verkauf und Rückkauf eine Erfolgsstory, da das Unternehmen inzwischen in der Zwischenzeit finanziell stabilisiert habe, so das Management. Nach Angaben von Chief Executive Officer Yang Yuanqing will Lenovo so schon bald wieder eigene Smartphones präsentieren. Diese sollen jedoch insbesondere den asiatischen Markt erobern und Nokia dort einige Marktanteile im unteren Preissegment abjagen.
Tatsächlich klingt der teure Rückkauf nach einem späten Eingeständnis von Lenovo, die rasante Entwicklung des Mobilfunk- und Smartphonemarktes in den letzten Jahren unterschätzt zu haben. Immerhin ist man mit dieser plötzlichen Erkenntnis in bester Gesellschaft: Auch andere PC-Hersteller verstärken derzeit wieder ihre Bemühungen in diesem Segment und arbeiten an neuen Smartphones. So hat etwa Acer bereits eine ganze Palette an neuen Mobilfunkgeräten mit dem Betriebssystem Windows Mobile herausgebracht und weitere Modelle auf Basis von Googles Open-Source-System Android angekündigt. Ebenso ist Dell drei Jahre nach dem Ausstieg aus dem PDA-Markt derzeit wieder dabei, Mobiltelefone herauszubringen (siehe Dell kommt mit Android-Handy auf den Markt ). Selbst Hewlett-Packard bietet hierzulande drei Smartphones mit Windows Mobile 6.1 an, auch hier noch nicht klar ist, ob es künftig weitere Modelle geben wird.