Lion-Prozess: Buchhalter belastet Chefs

6. August 2007, 11:30 Uhr |

Am zweiten Verhandlungstag vor der 10. Strafkammer des Landgerichts Koblenz belastete der mitangeklagte Lion-Buchhalter Manfred Grundmann sowohl Lion-Chef Erwin Deutsch, als auch den Prokuristen Wolfgang Klein.

Grundmann gab an, mindestens seit Januar 2001 darüber informiert gewesen zu sein, dass Buchungen bei Lion nicht mit rechten Dingen zugingen. Damals sei ihm klar geworden, dass »ganze Geschichten« schwarz verkauft würden, etwa eine größere Position Notebooks, die nach Russland ging. Aus Angst davor, seinen Job zu verlieren, habe er trotz Bedenken nicht bei der Geschäftsführung interveniert. Der Angeklagte hob gegenüber dem Gericht aber hervor, zu keinem Zeitpunkt schwarze Geschäfte aktiv mitgestaltet zu haben.

»Ein echtes Controlling, wie ich es verstehe, ist in dem Unternehmen nicht möglich gewesen«, ergänzte Grundmann. Daran habe die Geschäftsführung seit Mitte der neunziger Jahre kein Interesse gehabt. Nach Einschätzung des Buchhalters wusste Geschäftsführer Erwin Deutsch über alle Vorgänge Bescheid, ebenso der bereits schon einmal im Jahr 2003 wegen ähnlicher Delikte vorbestrafte Wolfgang Klein. Aber: »Ich war nie dabei, wenn sich Deutsch und Klein darüber unterhalten haben«, erklärte der Mitangeklagte vor dem Koblenzer Landgericht.

Für den nächsten Verhandlungstag am 20. August soll nun auch Prokurist Wolfgang Klein befragt werden. Der Urteilsspruch könnte dann am 5. September verkündet werden.

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