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Restrukturierung bei IT-Dienstleister

Logica streicht und verlagert Jobs

Bis zu 1.300 Stellen will der IT-Dienstleister Logica streichen und gleichzeitig seine Kapazitäten in Billiglohnländern ausbauen. So will der neue CEO Andy Green besorgte Investoren besänftigen.

Autor:Martin Fryba • 6.5.2008 • ca. 0:50 Min

Am härtesten trifft es Großbritannien. Im Rahmen seiner angekündigten Restrukturierung will der zu Jahresanfang neu zu Logica gestoßene Andy Green 500 Stellen und damit zehn Prozent aller Jobs auf der Insel streichen. Insgesamt will CEO Green rund drei Prozent der Belegschaft abbauen, also 1.300 Stellen. Einstellen will der Manager dagegen mehr Personal in Logicas Offshore-Centren. In den Billiglohnländern sollen bis Ende nächsten Jahres 8.000 Angestellte für Logica arbeiten, doppelt so viel wie bislang. Logica rechnet mit bis zu 170 Millionen Euro für Restrukturierung. Der Konzern geht davon aus, ab 2010 jährlich rund 125 Millionen Euro einsparen zu können.

Green spricht von »Revitalisierung« des IT-Dienstleisters, der insbesondere die Investoren in der Vergangenheit enttäuschte. Binnen eines halben Jahres sank der Aktienkurs von Logicaumfast 30 Prozent. Für das nächste Jahr stellte der Manager steigende Gewinne und Umsätze in Aussicht. Analysten hingegen bezweifelten, dass der nun bekannt gewordene Stellenabbau ausreicht. Sie fordern von Green weitergehende Schritte, insbesondere in Europa solle Logica mehr Arbeitsplätze streichen als nun angekündigt.

Logica ist in den letzten Jahren durch zahlreiche Akquisitionen stark gewachsen und hat sich mit einem Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr eine Position unter den zehn weltweit größten IT-Service-Unternehmen gesichert.