Medion im Sinkflug
Der Elektronikgroßhändler Medion musste im Geschäftsjahr 2006 einen unerwartet hohen Verlust und einen Umsatzrückgang von 900 Millionen Euro hinnehmen. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2007 zeigte sich die Unternehmensführung wenig optimistisch.
Zum ersten Mal in der zwanzigjährigen Firmengeschichte hat Medion für das Geschäftsjahr 2006 einen Verlust ausgewiesen. Und dann gleich ein Minus von 65,4 Millionen Euro. 2005 hatte das Unternehmen noch über neun Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Bereits im November vergangenen Jahres hatte der Elektronikanbieter seine ursprüngliche Prognose nach unten korrigiert und einen Verlust von bis zu 60 Millionen Euro vorhergesagt. Der Konzernumsatz brach von 2,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,6 Milliarden Euro ein.
Das Unternehmen führte das enttäuschende Ergebnis auf die deutlich gesunkenen Durchschnittspreise in Deutschland und den wichtigsten Auslandsmärkten sowie auf die stark rückläufige Nachfrage nach Desktop- PCs zurück. Steigende Stückzahlen bei Notebooks hätten nicht ausgereicht, um auch dort einen Rückgang der Verkaufspreise auszugleichen. Als gegen Ende des dritten Quartals 2006 die Aufträge für das Weihnachtsgeschäft deutlich unter Plan lagen, war die Umsatzerwartung von zwei Milliarden Euro nicht mehr zu halten.
Für das laufende Jahr rechnet Medion wegen des anhaltenden Preisverfalls und »möglicherweise sinkendem Orderverhalten « seiner Kunden nur noch mit einem Jahresumsatz von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro.