»Intel hält Kunden davon ab, AMD-Produkte zu kaufen«
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AMD Deutschland-Chef Jochen Polster erläutert gegenüber Computer Reseller News: »Wenn Sie sich etwa öffentliche Ausschreibungen ansehen, muss sichergestellt werden, dass diese neutral bleiben. In einigen Fällen ist dies immer noch nicht der Fall. Es werden teilweise bei den Systemanforderungen noch nicht Leistungsklassen angegeben, sondern CPUs spezifiziert.«
ATI Europa-Chef Peter Edinger ergänzt: »Im Grunde wollen wir nur das bestehendes Recht konsequent durchgesetzt wird und illegale Abmachungen unterbunden werden.« Offen bleibt jedoch welche Möglichkeiten die EU-Wettbewerbshüter haben, damit AMD-Systeme künftig auch bei Media Markt- und Saturn erhältlich sind. Polster betont, dass AMD unabhängig vom jetzt in Brüssel anhängigen Wettbewerbsverfahren, seine Marktposition gegenüber Intel auf jeden Fall erheblich verbessert habe. Langfristiges Ziel von AMD sei ein Weltmarktanteil von rund 30 Prozent. Während Intel bereits jetzt Quad-Core-Chips anbietet, wird AMD allerdings erst im nächsten Sommer Vierkern-CPUs auf den Markt bringen. Auch die Dominanz von Intel bei x86-CPUs hat AMD bisher nicht ernsthaft gefährden können. Intel erzielte 2005 einen Jahresumsatz von rund 39 Milliarden Dollar. AMD und ATI kommen nun auf einen gemeinsamen Umsatz von knapp acht Milliarden Dollar und 15.000 Mitarbeiter. AMD verspricht sich nach der Übernahme von ATI künftig auch im Markt für digitale Unterhaltungselektronik verstärkt Fuß zu fassen: »AMD wird verstärkt in den Consumer Electronics Markt kommen. Mit Ausnahme von AMD live waren wir bisher ja nicht im CE Markt präsent«, so Polster. ATI verfügt dagegen über langjährige Erfahrungen mit Grafikchips für CE-Produkte wie Flachbild-TV-Geräte, Settop-Boxen oder Spielkonsolen. Aufgrund der unterschiedlichen Kanäle für CPUs, Chipsätze und diskrete Grafiklösungen werde es jedoch vorerst keine gemeinsamen AMD-ATI-Channelprogramme geben. »ATI bleibt als Grafikmarke inklusive dem bewährten, indirekten Vertriebsmodell erhalten«, versichert ATI-Chef Peter Edinger.
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