Das amerikanische Unternehmen Metaram hat eine Technik vorgestellt, mit deren Hilfe der Engpass beim Arbeitsspeicher in Serversystemen gelöst werden kann. Mit »DDR2 Meta SDRAM« soll sich die Speicherkapazität verdoppeln oder gar vervierfachen lassen.
Zu den Financiers des Startup-Unternehmens aus dem Silicon Valley gehört unter anderem Intel. Von Intels Konkurrenten AMD kommt dagegen der Chief Executive Officer Fred Weber. Er war Chefentwickler bei Advanced Micro Devices.
Ein DDR2-Riegel auf Basis von Meta SDRAM
Der Chip von Metaram fasst vier DDR2-SDRAM-Bausteine mit je 1 GByte zu einem virtuellen RAM-Riegel zusammen. Dieser hat somit eine Kapazität von 4 GByte.
Der erforderliche Controller sitzt zwischen Speicher und Prozessor. Er lässt die zusammengefassten Komponenten für die Speicher-Controller wie ein einziger, großer RAM-Speicher erscheinen. Die Speicherkapazität pro DIMM kann auf diese Weise vervierfacht werden, ohne dass dazu Änderungen an der Hard- oder Software erforderlich sind.
»Nach dem Aufkommen der Multi-Thread- und Multi-Core-Technologie habe ich festgestellt, dass der Arbeitsspeicher das Nadelöhr des Gesamtsystems ist«, sagt Weber. »Mit unserem Produkt bieten wir eine preisgünstige Lösung, die sich bei Standardservern verwenden lässt und keine Änderungen am bestehenden System erfordert.«
Die Basis der Metaram-Lösung bilden Chipsets für die Zugangssteuerung und Flusskontrolle. Die Bausteine etablieren einen Dual-Bus-Link zwischen dem Speicher-Controller und den DRAM-Chip-Bänken. Die Latenzzeit beträgt 6 ns.
Metaram bietet ein Chipset mit sechs Komponenten für 8-GByte-DIMMs für einen Preis von rund 200 Dollar an. An die 450 Dollar kostet ein Set mit elf Chips für 16 GByte RAM. Hergestellt werden die Controller von TSMC.
Interessant ist die Technik nach Angaben von Metaram vor allem für Server, deren Speicherkapazität bereits ausgereizt ist. Diese lässt sich angeblich für nur 10 Prozent der sonst üblichen Kosten erweitern.
Zudem lassen sich damit auch Server aufrüsten, die bereits im Einsatz sind. Ein Zwei-Wege-Server kann derzeit standardmäßig mit bis zu 64 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet werden.
Verwendet man beim Aufrüsten die Produkte Metaram, könnte die Speicherkapazität auf 256 Gigabyte erhöht werden. Systeme mit acht CPUs lassen sich mithilfe der Technik mit 1 bis 2 TByte RAM ausstatten.
Der koreanische Chip-Hersteller Hynix hat bereits angekündigt, den Metaram-Controller-Chip einzusetzen. Auch die Firma Smart Modular wird DIMMs mit 8 GByte auf Basis der Technik für rund 1500 Dollar anbieten. Der Preis beträgt somit etwa ein Viertel dessen, was nach Angaben des Unternehmens für eine konventionelle Lösung anfällt.
Noch unklar ist, ob auch andere DRAM-Hersteller die Technik von Metaram nutzen werden, etwa Samsung oder Micron.
Laut Fred Weber kann DDR2 Meta SDRAM in etwa 20 Prozent der zehn Millionen Server-Systeme eingesetzt werden, die jährlich verkauft werden. Unterstützt werden Rechner mit Intel- und AMD-Prozessoren, und zwar sowohl mit Dual- als auch Quad-Core-CPUs.
Unter den Server-Herstellern, die noch im ersten Quartal Systeme mit der Metaram-Technik ausliefern wollen, finden sich (noch) keine bekannten Namen: Appro, Colfax International und Verari Systems.
Eine Einführung in die Technik von Metaram ist auf dieser Web-Seite zu finden. Wie die Speicherweiterung für Server in der Praxis aussehen könnte, beschreibt dieses Briefing.