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Think big

Mit Drohnen gegen die EU-Wirtschaftskrise

Durch den Einsatz moderner Informationstechnologie lassen sich wirtschaftliche und politische Probleme in innovativer Weise angehen.

Autor: Redaktion connect-professional • 18.12.2013 • ca. 1:25 Min

Bild: Fotolia.com, hainichfoto

Amerika ist bekanntlich das Stammland der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Trends werden vor allem im berühmten Silicon Valley südlich von San Francisco gesetzt. Der Rest der Welt folgt der technologischen, ökonomischen und kulturellen Vormacht. Seit einigen Jahren wird das Land außerdem von einem großen Präsidenten regiert. Bereits bei Amtsantritt wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. »Think big« heißt seine Devise, und sein Slogan »Yes, we can« ist legendär.

Wie durch die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden bekannt wurde, hat Obamas National Security Agency (NSA) die wahrscheinlich größte und sicher bedeutendste Big-Data-Lösung der Welt aufgebaut, mit der er das Internet speichern und auswerten lässt. Sein Slogan wurde inzwischen etwas modifiziert: »Yes, we scan.«

Wie der Informationsdesigner David McCandless berichtet, hat der Präsident der Vereinigten Staaten nicht nur bei den Daten, sondern auch bei den Programmen neue Maßstäbe gesetzt. Das mit Abstand größte Softwaresystem der Welt ist mit rund einer halben Milliarde Programmzeilen die Website healthcare.gov, mit der Obama seine Gesundheitsreform umsetzen möchte. Die Software, die den Large Hadron Collider, den derzeit bedeutendsten Teilchenbeschleuniger am Genfer Kernforschungszentrum CERN, steuert, kommt mit gut drei Millionen Zeilen aus. Facebook, das größte soziale Netzwerk des Planeten, braucht etwas mehr als 60 Millionen Zeilen Code. Allerdings funktioniert healthcare.gov bislang nicht, und die gesamte Reform ist in seinem großen Land umstritten.

Auch beim Einsatz von Robotern ist der US-Präsident einsam an der Spitze. Ließ sein Vorgänger noch konventionelle Kriege führen, so setzt Obama ganz auf Drohnen: In mehr als 300 Angriffen ließ er seit Amtsantritt über 3.000 Menschen hinrichten. Wie CRN zugespielt wurde, hat er sich nun aber, inspiriert von den Plänen des Online-Händlers Amazon, der Päckchen an seine Kunden künftig mit Drohnen ausliefern will, eine friedliche und menschenfreundliche Verwendung für seine unbemannten fliegenden Objekte ausgedacht. Um Europa endlich von seinen wirtschaftlichen Problemen zu befreien, will er in unbegrenzter Menge Päckchen mit Dollarbündeln über den Krisenstaaten Irland, Portugal, Spanien, Italien und Griechenland abwerfen lassen. Was dazu wohl die deutsche Kanzlerin sagen wird?