Ludwigshafen (dpa) - Er ist «bekennender Schwabe» und er «kann kein Hochdeutsch» - das sagt der scheidende BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht über sich selbst. Mit Lob sparen wird wohl kaum jemand, wenn der 63-Jährige im kommenden Jahr wie geplant...
…seinen Posten als Vorstandschef des weltgrößten Chemiekonzerns räumt. Relativ unbeschadet hat der gebürtige Reutlinger den Chemieriesen zuletzt auch durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise geführt. Er sieht sich als Mann der offenen Worte: «Ich sage, was ich denke und ich tue, was ich sage», gab er kürzlich als sein Motto aus.
Dass ihm nach seinem Rückzug vom Chefposten langweilig sein könnte, glaubt Hambrecht nicht. Auf die Frage nach dem Ruhestand musste er bei einem Gespräch vor einigen Monaten lachen. Der Manager ist ein begeisterter Sportler, seine 63 Jahre sieht man ihm nicht an. «Ich denke viel nach, bevorzugt beim Joggen», sieht Hambrecht als sein Erfolgsrezept. Eigentlich habe er in seinem Leben schon fast jede Sportart betrieben.
Der promovierte Chemiker hat die BASF in den vergangenen Jahren weiter umgebaut und versucht, sie gegen die Unwägbarkeiten der Konjunktur zu impfen. Mit der Integration des 2009 von der BASF übernommenen, angeschlagenen Schweizer Spezialchemieunternehmens Ciba hatte er noch einmal eine große Herausforderung zu meistern.
Als er noch nicht Vorstandschef war, hatte Hambrecht sein BASF- Büro zeitweise in Hongkong. Die Zeit in Asien hat ihn geprägt. Manches könnten die Deutschen von den Asiaten lernen, ist Hambrecht sicher, etwa eine positivere Grundeinstellung. «Für den Asiaten ist generell das Glas halbvoll, nicht halbleer.» Aus Asien hat er sich auch eine Vorliebe für warmes Wasser als Getränk mitgebracht. Nach neun Uhr abends Uhr trinkt er nur noch das, wenn er nicht gerade irgendwo eingeladen ist. «Das ist unglaublich beruhigend.»
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