Mit Netz und doppeltem Boden

26. Februar 2004, 0:00 Uhr |

Mit Netz und doppeltem Boden. .Net ist etwas anderes geworden als ursprünglich von Microsoft beabsichtigt. Zunächst war im Projekt »Hailstorm« eine Integration von Finanzdienstleistungen geplant, was völlig scheiterte, weil Kreditinstitute und Banken nicht mitspielen wollten.

Mit Netz und doppeltem Boden

Danach wusste lange Zeit niemand so recht, was .Net eigentlich werden sollte, einschließlich Steve Ballmer & Co. Mittlerweile bilden sich Konturen heraus: Es ist etwas anderes als Java, weil proprietär, aber in der Grundstruktur ähnlich.

Für das Konzept der Redmonder spricht in erster Linie, dass Visualstudio.Net einfach zu programmieren ist. Gute Java-Programmierer sind dagegen nach wie vor ein extrem knappes Gut, weil die Komplexität höher ist.

Microsoft selbst hat klar erkannt, dass es gegen die Phalanx der Java-Kämpfer Sun, IBM, BEA und etlichen anderen nicht ankommen kann, zumal Java über einen klaren Startvorsprung verfügt. Deswegen sind die Redmonder bestrebt, möglichst viele kleine Software-Firmen ins Boot zu holen, damit diese geeignete Web-Services-Anwendungen entwickeln. Im Gegenzug werden sie großzügig unterstützt.

Wenn es auch der Gates-Company unmöglich sein wird, in ähnlicher Weise wie bei Office ein Monopol zu errichten, weil das Java-Lager über die weit größeren Kapazitäten verfügt, ist sie auf gutem Wege, ein eigenes .Net-Reich aufzubauen. Nutzer von Microsoft-Technologie können sich mindestens sicher sein, dass die Software untereinander zusammenpasst, wenn auch die einzelnen Komponenten nicht immer optimal sind.

Langfristig ist aber ein großer Druck vorhanden, Java und .Net zusammenwachsen zu lassen. Die Hersteller zögern und streiten sich, aber die Kunden wünschen es. Mit spezialisierten Tools ist heute schon Parallelentwicklung möglich. ISVs, die auf der Höhe der Zeit bleiben wollen, sollten diese Chancen nicht verpassen.


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