Multimedia im Auto: Es muss nicht immer Einbau sein

17. November 2005, 0:00 Uhr |

Multimedia im Auto: Es muss nicht immer Einbau sein. Nicht nur die Distributoren stellen sich auf den Wachstumsmarkt ITK-Zubehör fürs Auto ein. Mit mobilen Produkten können auch Fachhändler ohne Einbau-Erfahrung in das Segment einsteigen.

Multimedia im Auto: Es muss nicht immer Einbau sein

ITK-Zubehör fürs Auto, wie Autoradios oder Navigationslösungen, war bisher eine Domäne von spezialisierten Fachhändlern und Autoeinbau-Werkstätten. Seit dem Boom mobiler Navigationslösungen versuchen auch immer mehr ITK-Distributoren und ?Fachhändler, in den Wachstumsmarkt einzusteigen. Der TK-Grossist Dangaard macht bereits zehn Prozent des Umsatzes mit Navigation und registriert verstärktes Interesse von Elektronikfachhändlern für diese Produkte. Inzwischen hat Dangaard das Sortiment um Multimedia-Produkte, wie Autoradios mit MP3- Funktion oder mobile DVD-Player, erweitert. »Multimedia fürs Auto ist ganz sicher ein Wachstumsmarkt«, bestätigt Dangaard-Einkaufsleiter Bernd Kirsch. Trotzdem lasse sich das Portfolio nicht beliebig erweitern: »Wir greifen da in bestehende Vertriebsstrukturen ein«, dabei wären bereits jetzt die traditionellen Produktbereiche TK, IT, Hi-Fi und Car und die Ansprechpartner bei den Flächenmärkten kaum noch klar abzugrenzen. Auch Händler hätten Probleme mit der Vermarktung der Produkte, bestätigt Kirsch: »Als Stand-alone-Produkt ist Car Entertainment nur schwer zu vermarkten. Nur wenige unserer Händler sind dabei erfolgreich. Das sind meist solche, die selbst aus der Car-Einbau-Ecke kommen oder mit Einbau-Spezialisten zusammenarbeiten.« Für die Mehrzahl der TK-Händler sei der Einstieg schwierig. Bereits bei Plug & Play-Navigationslösungen hätten viele schon Berührungsängste. Händlern, die ihre Produktpalette in Richtung Car Entertainment ausweiten wollen, empfiehlt Kirsch, sich zu spezialisieren. IT- und TK-Produkte fürs Auto ließen sich nicht so einfach nebenbei verkaufen: »Die Produkte werden immer komplizierter und erfordern Einbaumöglichkeiten und geschultes Personal.« Händler müssten sich einen entsprechenden Kundenstamm aufbauen, damit sich diese Investitionen auch lohnen.«

Auch Distributoren, die sich in diesem Produktsegment engagieren wollen, müssten eine geeignete Händlerstruktur haben. Da Broadliner sich kaum Zeit nehmen, auch kleine Händler zu betreuen, sieht Kirsch Chancen für TK-Distributoren wie Dangaard. »Sie sind gewohnt, ihre Händler enger zu betreuen und ihnen zu helfen, solche Produkte zu verkaufen.«

Einstieg mit mobilen Lösungen

Auch der TK-Distributor Komsa baut seit dem vergangenen Jahr die Produktpalette bei Car Entertainment kontinuierlich aus. So bietet der Grossist unter anderem mobile DVD-Player und Zubehör an. Produkte, die laut Komsa-Produktmanager Volker Leistner auch Fachhändler ins Sortiment aufnehmen können: »Wer bereits einfache Navigationslösungen verkauft, kann auch vorkonfigurierte Car Entertainment-Lösungen, etwa von Blaupunkt, anbieten.« Dagegen wären Einbau-Lösungen, etwa DVD-Player, die in der Fahrzeugdecke oder in den Kopfstützen integriert werden, nicht für jeden Reseller geeignet. »Einbauten, für die beispielsweise der Himmel aufgeschnitten oder Stromkabel direkt angeschlossen werden müssen, sind sicher eine Aufgabe für klassische Car-Einbau-Spezialisten. Aber mobile Kopfstützen-Lösungen, die in einem Überzug integriert sind, kann jeder Fachhändler anbieten.« Auch Anbindungen und Zubehör für Spielekonsolen, Boxen oder DVB-T-Tuner für das Auto-Hi-Fi sind laut Leistner stark im Kommen und für den Fachhandel geeignet: »Es gibt schon jetzt Lösungen für jede Preisklasse, das reicht vom normalen DVD-Player bis zu kompletten Auto-Ausstattungen mit Navigation, Car Hi-Fi und eingebauten Displays.« Fachhändler sollten sich die Produkte nach ihrem Know-how und ihrer Kundengruppe aussuchen. Künftig werden verstärkt Konvergenzprodukte im Auto Einzug halten, glaubt der Produktmanager. »Mittel- und langfristig zeichnet sich bereits ein Trend ab, dass die Geräte zusammenwachsen. So bieten Hersteller wie Blaupunkt schon Autoradios und Navigationsgeräte mit Bluetooth-Schnittstelle.« Künftig wird es vermehrt Systeme mit größerem Display geben, die sowohl für die Navigation, als auch für Filme und Spiele genutzt werden können.

Der Nordhorner TK-Distributor Eno Telecom führt neben Navigationsgeräten und Autoradios auch Multimediasysteme für Fahrzeuge. Weil die Multimediathematik im Kfz-Bereich immer wichtiger wird, soll das Sortiment weiter ausgebaut werden, versichert Dirk Groß, Junior Produktmanager Navigation und Zubehör bei Eno. DVD-Navigation, DVD-Spieler, DVD-Monitore, Soundsysteme, Navigations- und Multimediapakete, TV-Tuner sowie MP3-Player bieten seiner Meinung nach auch Chancen für den Fachhandel, weil zusätzliche Margen winken, die durch Montage- und Serviceleistungen noch verbessert werden können. Konvergenzprodukte böten auch reinen TK-Fachhändlern die Möglichkeit, ihr Kundenspektrum zu erweitern.

Auch IT-Distributoren, wie Adam Riesig, haben ITK-Zubehör fürs Auto als Wachstumsmarkt erkannt. Der Grossist vertreibt vor allem Produkte des Herstellers Yakumo, der neben Navigationslösungen auch Autoradios mit USB-Schnittstellen sowie mobile DVD-Player in unterschiedlicher Ausstattung im Angebot hat. »Der Markt für Nachrüstprodukte wächst stark«, erklärt Adam Riesig-Chef Dr. Jürgen Rakow. Vor allem mit mobilen Produkten könnten sich auch Fachhändler profilieren, die keine Einbau-Spezialisten sind: »Normale Fachhändler sind dafür sogar besser aufgestellt, weil die Kunden diese Geräte selbst einbauen.« Mobile DVD-Player wären zudem nicht teuer und bergen für Fachhändler keine Gefahr sich zu übernehmen.« Als ideales Einstiegsprodukt empfiehlt Rakow, dem Kunden ein Autoradio mit USB-Anschluss zu verkaufen: »Daran lassen sich weitere mobile Geräte anschließen, das garantiert Folgegeschäft.«

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INFO

www.eno.de
www.komsa.de
www.dangaard.de
www.yakumo.de


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