Um den Kunstsinn in unserer Branche steht es nicht allzu gut. Dabei haben Shakespeare-Experten der IT einiges zu bieten.
William Shakespeares Geburtstag jährt sich im April zum vierhundertsten Mal und wir begegnen dem großen Barden aus Stratford-upon-Avon derzeit noch häufiger als sonst auf Bühnen, Buchseiten, im Blätterwald und auf allen möglichen Kanälen. In der IT-Industrie begegnen wir dem weltberühmten Dichter, zugegeben, seltener. Überhaupt steht es um den Kunstsinn in unserer Branche nicht allzu gut.
Es gibt freilich einige wenige Ausnahmen wie den Michael Telecom-Chef Siegfried Michael, der Pablo Picasso verehrt und, wie man hört, selbst nicht untalentiert den Pinsel führt. Oder Gustavo Möller-Hergt, der den Distributor Also in den Pausen zwischen seinen Violin-Konzerten leitet. Oder Siegbert Wortmann der seine Hausmesse eigentlich nur veranstaltet, um Mike Krüger einmal zuhause in Hüllhorst live genießen zu können.
Das war´s dann schon mit den Ausnahmen. Alles in allem sind die IT-Experten doch rechte Kulturbanausen. Und das ist auch so gewollt: So beklagte jüngst ein Distributionsgeschäftsführer aus dem Baden-Württembergischen, dass er keine hochqualifizierten Motorenbauer rund um den Bodensee finden könne. Stattdessen rennen ihm Shakespeare-Experten die Personalbürotüren ein. Die landen dann an der Empfangstheke – oder schlimmer noch: im Marketing-Team. Was die Motorenbauer im Außendienst-Vertrieb besser machen als Shakespeare-Experten, kann der IT-Unternehmer zwar auch nicht so genau erklären. Er mag jedenfalls lieber Motoren als Dramen.
Bei CRN landen Geisteswissenschaftlicher natürlich am Schreibtisch. Und dort beweisen sie dann nicht nur ihr mühsam erworbenes IT-Markt-Know-how, sondern gerne auch noch ihre Kulturbeflissenheit und Wortgewandtheit, indem sie dem Geburtstagskind Shakespeare nachrufen: »Du warst nicht nur für ein Zeitalter, sondern für alle Zeit!« »Ja aber was ist mit dem Quartalsschluss?«, schallt es sodann zurück.