Neoware setzt Technologie-Shopping fort
Neoware setzt Technologie-Shopping fort. Thin-Client-Anbieter Neoware zückt dieses Jahr bereits zum dritten Mal die Geldbörse, um ein europäisches Technologieunternehmen aufzukaufen: Nach dem französischen Linux-Spezialisten Mangrove Systems im Januar und der Esesix-Sparte »Thintune« im März übernehmen die Amerikaner jetzt den ebenfalls französischen Softwareanbieter Qualystem Technologie. Mit dem Kauf soll die Sicherheit und das Management der Neoware-Lösung verbessert werden.

Neoware setzt Technologie-Shopping fort
Drei Millionen Euro in bar bezahlt Neoware Systems für die bisher in Privatbesitz befindliche französische Softwareschmiede Qualystem Technology mit Sitz in Paris. Die Franzosen entwicklen und vermarkten Software, die sowohl das Windows-Betriebssystem als auch Anwendungskomponenten bedarfsgerecht von einem Server zu einem PC streamt. »Durch die Übernahme von Qualystem kann Neoware seinen Unternehmenskunden bessere Sicherheit und Managment ihrer Desktops anbieten«, versichert Michael Kantrowitz, Chairman und CEO bei Neoware. Neben der Technologie will Neoware aber auch die Entwicklungsmannschaft der Franzosen für sich gewinnen. Neoware will die Software von Qualsystem noch bin diesem Jahr unter dem eigenen Markennamen auf den Markt bringen.
Im März hatte Neoware mit der Übernahme von Vertrieb und Entwicklung der Thintune-Produkte von Esesix einen ersten großen Coup in Deutschland gelandet. Die Thintune-Produkte werden nun mit dem Zusatz »by Neoware« verkauft. Die Marke »Thintune« ist in den Regionen Deutschland, Österreich und Schweiz gut eingeführt. Dennoch hat sich der Markeninhaber, das Pfaffenhofener Unternehmen Esesix, dazu entschlossen, das gesamte Thin Client-Business an den starken amerikanischen Mitbewerber Neoware zu übergeben. »Wir sind regional stark, doch der Markt ist heiß umkämpft. Für den internationalen Wettbewerb müssten wir noch beträchtlich investieren. Wir haben deshalb entschieden, uns voll und ganz auf unser Distributionsgeschäft mit den Schwerpunkten SBC, Storage und Security zu konzentrieren«, begründete Esesix-Geschäftsführer Engelbert Tretter damals diesen Schritt gegenüber CRN.
Schon im Januar hatte Neoware mit dem Kauf des französischen Software-Entwicklers Mangrove Systems, dessen Spezialität Embedded-Linux-Lösungen für OEMs, Systemintegratoren und Großkunden sind, einen wichtigen Schritt auf dem europäischen Markt gemacht. Zum Mangrove-Produktportfolio gehören Linux-basierende Thin Client Software, Software um PCs in Linux Thin Clients umzuwandeln, sowie eine Entwicklungsumgebung, die es Systemhäusern erlauben soll, Thin Client-Anwendungen auf Linuxbasis rascher zu entwickeln. Neoware kann damit seine gute Position (etwa dreißig Prozent Marktanteil) im Markt für Linux-basierende Thin Clients, noch ausbauen.
Im November vergangenen Jahres hatte Neoware mit der Übernahme der Thin-Client-Sparte des amerikanischen Anbieters Visara für 3,7 Millionen Dollar begonnen, sein Portfolio auszubauen. Damit erwarb Neoware Geräte für die ältere Generation der AS400-Server von IBM, die außerdem Twinax-Coax-Verkabelungen unterstützen. Twinax- Coax-Verkabelungen sollen in den USA laut den Gartner-Marktforschern noch von mehr als 30 Prozent der im amerikanischen Markt tätigen Unternehmen eingesetzt werden.