Netzwerkhersteller im Test: Zuhören lohnt sich

25. November 2004, 0:00 Uhr |

Netzwerkhersteller im Test: Zuhören lohnt sich. 117 zertifizierte Partner von 3Com, Funkwerk Enterprise Communications (Bintec), Cisco, D-Link, Hewlett-Packard und Netgear wurden danach gefragt, wie sie die Fachhandelsunterstützung durch die Netzwerkhersteller bewerten: Weitgehend zufrieden ist der Handel mit Netgear, Funkwerk, Cisco und Procurve Networking. Kritik gab es dagegen an 3Com und D-Link.

Netzwerkhersteller im Test: Zuhören lohnt sich

Wie bereits in den vergangenen Jahren befragte auch dieses Jahr das Münchner Marktforschungsinstitut Infotab Research Netzwerkreseller nach ihrer Einschätzung der Unterstützung im täglichen Geschäft durch die Hersteller. Jeweils etwas mehr als zwei Drittel der Befragten arbeiten mit Cisco und Procurve Networking (HP) zusammen, gut die Hälfte mit 3Com und D-Link. Netgear und Allied Telesyn kommen auf jeweils rund 40 Prozent, Funkwerk Enterprise Communications (die ehemalige Bintec), als im Vergleich zu den anderen doch eher als Spezialist anzusehender Anbieter, immerhin noch auf 38 Prozent. Das belegt die starke Verwurzelung im Fachhandel, welche die Nürnberger auch nach zwei turbulenten Jahren immer noch haben. Dieser Treue bemüht sich das nun als Funkwerk Enterprise Communications arbeitende Team offensichtlich Wert zu erweisen: Bei technischem Support (1,39), Unterstützung vor Ort (2,08) und Post-Sales-Support (1,88) legen sich die Nürnberger richtig ins Zeug ? was die Reseller mit entsprechenden Noten honorieren. In allen drei Punkten liegt das Unternehmen deutlich vor dem Wettbewerb. Mehr zur Neuaufstellung und der Marschroute lesen Sie auch im Interview mit dem Geschäftsführer Thomas von Baross unter der Überschrift »Wir wollen künftig das Ohr noch näher an Partner und Markt haben« hier auf der Website von CRN. .

Aufwärts ging es auch bei Netgear. Der Anbieter erhöht nicht nur seine Marktanteile kontinuierlich, sondern baut auch das Geschäft über Fachhändler stark aus ? und im Zuge dieser Maßnahmen auch das dafür zuständige Personal und die angebotenen Leistungen. Nach einer 2,36 auf der Schulnotenskala im vergangenen Jahr, konnte sich Netgear noch einmal steigern und wird mit 1,99 dieses Jahr sogar insgesamt sogar am besten bewertet. Deutlich positiver wurden etwa Endkundenaktionen zusammen mit dem Hersteller gesehen und die Projektunterstützung. Die telefonische Erreichbarkeit und auch die Reaktionszeit der Ansprechpartner sind zwar noch im grünen Bereich (besser als 2,5), empfanden die Partner im vergangenen Jahr aber noch besser. Dies ist sicher ein Hinweis darauf, dass Netgear mit dem Ausbau des Mitarbeiterstammes zwar auf dem richtigen Weg ist, aber durchaus noch eine Kohle zulegen könnte. Das Problem wurde aber schon erkannt: So sucht Siegbert Werner, VAR Account Manager bei Netgear, derzeit etwa einen Außendienstmitarbeiter, der sich um Baden-Württemberg kümmern soll.

An ähnlicher Stelle, wenn auch etwas mehr, drückt bei D-Link der Schuh: telefonische Erreichbarkeit (3,0), Unterstützung bei Problemen (2,59) und die Reaktionszeiten der Ansprechpartner (2,53) sehen Reseller als unzureichend an. Friedrich Ruland, Leiter der Business Unit Value Added Reseller bei D-Link, ist im Frühjahr angetreten, um die erkannten Probleme aus der Welt zu schaffen. Erste Maßnahme war die Rekrutierung von fünf Key Account Managern. Bis sie sich allen Partnern vorgestellt haben und die Abläufe eingespielt sind, dauert es aber eine gewisse Zeit: »Hätte CRN diese Befragung im nächsten Frühjahr durchgeführt, sähe es schon besser aus«, ist sich Ruland sicher. Ebenfalls auf dem linken Fuß erwischt wurde D-Link beim technischen Support (2,93) und dem Post-Sales Support (3,29). Aber auch hier sind Verbesserungsmaßnahmen angelaufen: »Der Wireless-Boom hat unsere Supportstrukturen stark belastet«, gibt Ruland zu. Die Hotline sei mit Anfragen von Endkunden überschwemmt worden ? rund 8.000 Mails und weit über 5.000 Anrufe pro Tag, müssen erst einmal bewältigt werden. Daher bietet D-Link Resellern über einen VIP-Code eine bevorzugte Behandlung an. Der Code ist in den Unternehmen aber oft nicht allen Personen bekannt, so dass Techniker vor Ort oft über die normale Hotline ihr Glück versuchen ? und davon enttäuscht sind. Ruland will diese Leistung künftig verstärkt an die Partner vermitteln.

Dass sich Zuhören lohnt, beweist der Vergleich der Umfrageergebnisse der HP- Netzwerksparte Procurve Networking: Andreas Hausmann verpasste mit seiner Truppe im vergangenen Jahr die Auszeichnung »CRN Certified Program« mit der Durchschnittsnote 2,52 knapp, dieses Jahr besteht kein Zweifel daran, dass sich der Anbieter die Auszeichnung verdient hat: Bei wichtigen Punkten, etwa der Projektfinanzierung, der Bereitstellung von Demogeräten oder dem Projektschutz honorieren die Partner die angepassten Strukturen mit deutlich besseren Noten. In der besser bewerteten Reaktionszeit der Ansprechpartner und der gestiegenen Hilfsbereitschaft machen sich die zahlreichen Neueinstellungen der vergangenen Monate bemerkbar.


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