Neue Downloads braucht das Land

Bereits seit gestern bietet Warner Bros. Filme und Serien über eine Internetplattform zum Download an. Auf der offiziellen Homepage von In2Movies kann man sich die Client-Software herunterladen und umgehend mit dem legalen Erwerb von Filmen beginnen. Als Goody gibt es zum Start „Harry Potter und der Stein der Weisen“ gratis.
Warner folgt mit dieser Idee dem Disney-Modell, das ebenfalls TV-Serien und Filme online vermarktet. Durch ein umfangreiches Angebot will die Filmindustrie dafür sorgen, dass die illegale Verbreitung von Filmen zurückgeht. Die Musikindustrie bzw. Apple & Musicload haben gezeigt, dass dies wunderbar funktionieren kann.
Die Software basiert auf einem Peer-To-Peer-System und verbindet sich mit anderen Usern, um die Daten zu erhalten. Je mehr Benutzer einen Film herunter- bzw hochladen, desto schneller ist der eigene Download. So soll es bei In2Movies niemals dazu kommen, dass ein einzelner Server überfordert ist.
Bezahlt wird durch Click&Buy, einem Treuhand-Service von Firstgate, oder durch das Bonusprogramm von In2Movies. Dabei sammelt man durch den Up- und Download von Filmen Punkte und kann diese zum Bezahlen einlösen. Beispiel: „Harry Potter und der Feuerkelch“ kostet 14,99 Euro oder 5000 Bonuspunkte.
Natürlich lasse ich mir das Angebot nicht entgehen und lade deshalb Harry mit seinem Stein herunter. Im Moment lädt der Film mit einer Geschwindigkeit von ca. 80 KByte/s. Ich benutze DSL-6000 und hoffe, dass die Geschwindigkeit noch zunimmt. Die Software ist noch ein wenig schwerfällig, was sich aber hoffentlich durch Updates oder Patches verbessern wird.
Laut In2Movies haben die Filme DVD-Qualität. Tatsächlich aber hat der Film eine Auflösung von 720 x 300 Pixel. DVD-Qualität wären aber 720 x 576 Bildpunkte. Bei der Tonqualität sind auch Unterschiede zu finden. Zu dem hat die Client-Software keine Beschränkungsoption. Bei schnellen Downloadraten wird das Surfen im Netz eventuell behindert.
Doch die PR-Maschine um das neue Projekt läuft: Sogar Schauspieler promoten In2Movies. An sich scheint es eine gute Sache zu sein. Ob es den gleichen Anklang wie Online-Musik-Shops haben wird, ist unklar, denn die Downloads sind noch sehr langsam. Will man den Film im heimischen DVD-Player genießen muss er ja auch noch gebrannt werden – dadurch entstehen weitere Kosten. Für einen Heimkino-Freak wie mich ist allerdings Auflösung allerdings zu gering.