Anwender fordern deutliche Wahlmöglichkeit

Neuer Ärger um SAPs Support-Modell

26. Februar 2009, 7:01 Uhr |

Auf den Technologietagen der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) in Darmstadt hat sich neuer Ärger für den Software- Hersteller zusammengebraut: Die Interessengemeinschaft forderte SAP dazu auf, die Support- Angebote hinsichtlich einer deutlicheren Unterscheidung der Modelle zu überarbeiten

Noch im Dezember vergangenen Jahres sah es so aus, als ob der monatelang ausgefochtene Kampf zwischen SAP und SAP-Anwendergruppen ein gütliches Ende gefunden hätte: Damals beugte sich der Konzern dem Druck vieler Bestandskunden und führte den unter heftigen Protesten aufgekündigten Standard-Support wieder ein. Die mehr als 100 mittelständischen Bestandskunden, die die Revolte angeführt hatten, zeigten sich zwar zufrieden, forderten aber zugleich eine Überarbeitung der Support-Leistungen. Dies ist offensichtlich noch nicht im Sinne der Anwender geschehen: »Die Beibehaltung des Standard-Supports macht keinen Sinn, wenn die Preisgestaltung und der Leistungsumfang von Standard-Support und Enterprise-Support nicht im angemessenen Verhältnis stehen«, sagt Marco Lenck, Mitglied im Vorstand der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG). »Wir fordern daher ab 2010 für den Standard- Support maximal eine Rückrechnung des Index für ein Jahr und damit eine echte Wahlmöglichkeit beim Support.« Nach der aktuell gültigen Regelung würden durch die mögliche umfangreichere Rückrechnung langjährige Kunden, die der SAP-Strategie früh gefolgt sind, durch individuelle Preiserhöhungen deutlich schlechter gestellt als Kunden, die ihre Verträge zu einem späteren Zeitpunkt umgestellt haben.

Trotz der Finanzkrise, unter der auch zahlreiche SAP-Kunden leiden, hat der Konzern eine Erhöhung gemäß dem Lohnkostenindex ab dem kommenden Jahr sowie eine Rückrechnung der Preissteigerung bis maximal zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses angedeutet. Dagegen erwartet die DSAG angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen generellen Verzicht auf eine Preisanpassung. Bis zu einer endgültigen Entscheidung rät die Anwendergruppe ihren Mitgliedern indes, beim Standard- Support zu bleiben. Ein späterer Wechsel auf Enterprise-Support sei ohne Schlechterstellung zum jeweils gültigen Pflegesatz möglich.

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