Retailer auf dem Weg zum Etailer

Neustart für Promarkt.de

3. September 2008, 10:17 Uhr | Markus Reuter

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Angestellten sind »Feuer und Flamme«

Allerdings bleibt die Frage offen, warum man nicht gleich konsequent auf den Internet-Vertrieb setzt und statt fünfzehn regionaler Filialen ein bundesweites Zentrallager betreibt. Fraglich ist darüber hinaus, ob die Kunden bereit sind, im Markt ein Produkt auszusuchen und es erst am nächsten Tag abholen zu können. Die Angestellten – in der Vergangenheit durch diverse Restrukturierungen, Schließungen und Lohnkürzungen verunsichert – sind laut Vertriebsleiter Achenbach wieder motiviert. »Alle Mitarbeiter sind Feuer und Flamme für das neue Konzept«, versichert Achenbach.

Fortgeführt unter promarkt.de werden die Standorte in Berlin-Pankow, Brandenburg/Havel, Bremen-Vegesack, Cottbus, Eberswalde, Fulda, Halberstadt, Neubrandenburg, Nordhausen, Potsdam, Rendsburg, Waghäusel- Wiesenthal, Wolfenbüttel und Wolfen/Bobbau. Darüber hinaus wird in Cottbus ein zweiter Markt neu eröffnet. Betroffen von der Schließung sind die Filialen in Berlin-Marienfelde, Bremen- Kattenturm, Landshut, Heidelberg und St. Leon-Rot. Die Retail-Märkte in Berlin- Pankow, Cottbus und Brandenburg wurden bereits umgebaut und firmieren unter dem neuen Brand. Die anderen zwölf Märkte sollen in den nächsten Wochen folgen. Die Filialen weisen im Durchschnitt eine Verkaufsfläche von 1.300 Quadratmetern aus.

Der Hintergrund: Die Multi- Media Promarkt Handels GmbH in Berlin meldete am 15. Februar wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz an. Geschäftsführer der GmbH sind die Brüder Michael und Matthias Wegert, die seit Jahren unter wechselnden Namen (Promarkt, Makromarkt, Ypso) die Geschicke der Promärkte leiten. Die Firma war zuletzt Franchise-Nehmer der Medimax- Zentrale Electronic GmbH in Düsseldorf und hatte Medienberichten zufolge mehr als 700 Beschäftigte. In der vergangenen Woche stimmte das Amtsgericht Berlin Charlottenburg dem Insolvenzplan zu, womit dem Neustart nichts mehr im Weg stand. Zuvor hatten bereits die Gläubiger laut einem Bericht der Berliner Morgenpost den Insolvenzplan abgenickt. So sollen die Gläubiger, darunter Mitarbeiter, deren Löhne nicht gezahlt wurden, Vermieter, Krankenkassen und der Pensionsverein 4,5 Millionen Euro erhalten. Die Wegerts wurden zudem verpflichtet, zwei Millionen Euro in eine Kapitalerhöhung fließen zu lassen. Potenzielle Gläubiger haben Forderungen von insgesamt 37 Millionen Euro geltend gemacht.

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INFO

Pro Markt Handels GmbH
Kolonnenstraße 30 f, 10829 Berlin
Tel. 030 78780-205
www.promarkt.de


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