Nicht warten bis die Preise sinken
Nicht warten bis die Preise sinken. Das wird schon werden, die Digital Lifestyle-Produkte (DL) werden sich schon noch verkaufen, wenn erst die Preise im Keller sind! Diese Einstellung ist typisch für den IT-Kanal. Mag sie dort auch mehr oder weniger funktionieren, im Segment der DL-Produkte wird sie es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht tun.
Nicht warten bis die Preise sinken
DL-Produkte sind Produkte, die Emotionen wecken müssen, die ausprobiert und angefasst werden wollen. Das heißt, der Fachhändler, der sie verkaufen will, braucht neben dem Fachwissen im IT- und AV-Bereich eine große Bandbreite an verschiedenen Geräten und eine Umgebung, in der sie wirken können ? und das kostet richtig Geld. Mit einer einstelligen Marge wie sie im IT-Umfeld üblich ist, ist das nicht zu gewährleisten.
Also werden DL-Geräte auch weiterhin von den Audio-Video-Händlern verkauft ? oder auch nicht, weil denen die IT-Kenntnisse fehlen. Die Alternative wäre, wenn die Hersteller aktiv würden, die ja Interesse haben sollten, ihre dümpelnden »Konvergenz-Produkte« endlich in Stückzahlen auf den Markt zu bringen.
Und das wird nur zusammen mit engagierten, innovativen Fachhändlern aus dem IT-Segment funktionieren, indem die Hersteller Geld in die Hand nehmen und mit ihnen einen völlig neuen Vertriebskanal aufbauen ? ohne den tödlichen Mitbewerb aus dem eigenen Haus in Form von Billig-PCs, »mit denen sich ja auch irgendwie Sound machen lässt«. Wenn die Kunden kaufen sollen, muss Digital Lifestyle in designten Showrooms präsentiert und das nötige IT-, Audio- und Video-Wissen zu den Partnern transportiert werden.
Es gibt gerade in Deutschland eine sehr breite Schicht von sehr liquiden Käufern. Wenn ein Kunde von einem Produkt wirklich hingerissen ist, schert´s ihn wenig, ob er dafür 100 Euro mehr oder weniger ausgibt. Trotz »Geiz ist geil«. Aber hingerissen sein kann er von seinem neuen All-in-One-Mediacenter, mit Revox-Boxen und integriertem TV- und Video-Tuner, nicht, wenn es halb eingepackt in der Pappschachtel auf drei anderen Pappschachteln hinter dem Ladentisch steht.
Also müssen Hersteller und Handel das Umfeld schaffen, in dem Kunden das Kaufen Spaß macht ? und die Margen werden sich in Regionen bewegen, in denen das Verkaufen Spaß macht.