Nortel baut wieder um. Um den Anteilseignern gerecht zu werden, verspricht Nortel sein Geschäft kurzfristig umzubauen, den guten Namen wieder herzustellen und zu Wachstum zurückzukehren. Kurz gefasst: 2008 soll das operative Ergebnis wieder über 1,5 Milliarden US-Dollar betragen, 200 Millionen Dollar sollen eingespart werden. Die Zukunft des Geschäfts mit LAN-Switches ist vor diesem Hintergrund unsicher.
Mike Zafirovski, Präsident und CEO von Nortel, will eine verjüngte Firma Nortel, schaffen. »Wir starteten im Dezember 2005 mit diesem Marathon, in dem wir die erste Phase unseres Planes umsetzten. Wir erzielen kontinuierliche Fortschritte und werden von den Verbesserungen in vollem Umfang 2008 profitieren«, verspricht der Manager. Der Plan zur Umstrukturierung des Geschäfts geht vier Hauptpunkte an: die Vereinfachung des Geschäfts, Verbesserung der Qualität, Senkung direkter und indirekter Kosten und die Schaffung neuer Einnahmequellen. Sechs Schlüsselfelder hat sich Zafirovski für die Umsetzung dieser Ziele ausgesucht: Services, Effektivität der Supply Chain, höhere Einnahmen durch Maßnahmen bei Vertrieb und Preisgestaltung, Effektivitätssteigerung bei Forschung und Entwicklung sowie in der Verwaltung. Dazu werden interne Programme und Spielregeln definiert.
Um den durch die Bilanzunregelmäßigkeiten der vergangenen Jahre angeschlagenen Ruf wieder herzustellen, soll erhöhter Wert auf eine geordnete Unternehmens- und Buchführung, verbesserte interne Kontrollmechanismen und die Bereitstellung gesicherter Finanzinformationen gelegt werden. Um den Ansprüchen an das Wachstum des Unternehmens zu entsprechen, will Zafirovski lediglich dort aktiv sein oder bleiben, wo das Unternehmen die Führungsposition oder zumindest 20 Prozent Marktanteil erreichen kann. Derzeit werde geprüft, in welche Bereiche Nortel künftig Gelder für Forschung und Entwicklung stecken wolle. Bereits entschieden wurde, dass sich das Unternehmen stärker bei Wimax, IPTV und IMS engagieren werde. IMS (IP Multimedia Subsystem) soll Mobilfunknetze kostengünstig durch VoIP und Multimediadienste ergänzen. Dafür soll Geld vom Bereich Services Edge Router abgezogen werden und Teile der Business Unit Blade Server Switches verkauft werden.
Legt man diese strengen Maßstäbe an das Geschäft mit LAN-Switches an, sieht es für diesen Bereich nicht gut aus. In Deutschland kommen die Kanadier laut IDC je nach Zählung und Segment lediglich auf einen Marktanteil zwischen etwas über fünf (managebare Fast Ethernet Ports) und zwölf (10 Gigabit Ethernet Ports) Prozent. Weit entfernt also von den geforderten 20 Prozent Marktanteil geschweige denn von der Führungsposition.
_____________________________________________
Nortel Networks Germany GmbH & Co.KG
Hahnstraße 37-39, D-60528 Frankfurt am Main
Tel. 069 6697-0, Fax 069 6697-1111
www.nortel.de