O.E.M. fertigt individuelle CDs: Musiktankstelle im Internet. Vor neun Jahren hat der Dienstleister O.E.M. den ersten CD-Brenner und die erste Bedruckungsmaschine gekauft. Seitdem fertigt die Firma individuelle CDs ? hauptsächlich für Industriekunden. Aber auch im Endkundengeschäft sieht O.E.M einen Trend. Wie gut das funktionieren kann, hat die Firma bei der Coca Cola-Sommerpromotion 2003 gezeigt.
Maximal 1,6 Millionen CDs kann O.E.M. pro Jahr herstellen, das sind etwa 4.350 täglich. »Wir haben die größten Fertigungskapazitäten für individuelle CDs in Deutschland«, freut sich Firmengründer und Geschäftsführer Oliver Elm. Diese Kapazitäten stellt sein Unternehmen meist Industriekunden wie Heidelberger Druckmaschinen, Siemens, Bosch oder dem Gerling Konzern zur Verfügung, für die O.E.M. beispielsweise Software-Updates auf CD brennt. Die gesamte Logistik ? auch nach Asien oder in die USA ? läuft ebenfalls über das Saarbrückener Unternehmen. »Würden wir in Sachen Logistik mit einem Externen zusammenarbeiten, könnten wir unsere schnellen Lieferzeiten wahrscheinlich nicht einhalten«, erklärt Elm.
Von diesem Brot-und-Butter-Geschäft abgesehen, liegt ihm der Umsatz mit individuellen Musik-CDs für Endkunden am Herzen. »Ich bin überzeugt, dass sich in diesem Bereich gute Umsätze machen lassen. Auch wenn momentan alle nur auf Downloads von Musik auf den PC oder das Handy setzen«, erläutert Elm. In den USA beispielsweise werden bei Ketten wie dem Kaffeeanbieter Starbucks Maschinen installiert, mit denen Kunden sich ihre eigenen CDs zusammenstellen können. Alte Partner melden sich wieder bei Elm, der in diesem Bereich bereits auf langjährige Erfahrung zurückblickt.
1998 hat der Dienstleister das erste »Music-on-Demand«-Programm in Form eines Online-Kiosks für die Postbank und BMG realisiert. Endkunden konnten sich im Internet eine individuelle CD zusammenstellen. Bald kamen weitere Kunden wie Universal hinzu, für die O.E.M. einen kompletten Webshop programmiert hat. Gleiches gilt für Kunden wie RTL, ZDF oder die Aral-Musiktankstelle. Im vergangenen Jahr dann hat die Elm-Company einen Auftrag für Universal und Coca Cola realisiert: Die Coca Cola-Sommerpromotion. Kunden, die eine bestimmte Menge Cola getrunken hatten, haben sich dafür qualifiziert, eine individuelle CD im Internet zusammenstellen zu lassen. Diese CD hat O.E.M. nicht nur gefertigt, sondern auch mit einem Wunschtext bedruckt, mit mehrfarbigem Cover und Hülle versehen und mit einem individuellen Anschreiben an den Kunden geschickt. Insgesamt liefen in drei Monaten 120.000 CDs mit 1,6 Millionen Liedern (70 Terrabyte Datenvolumen) aus den Fertigungsanlagen von O.E.M. 500.000 Einzelteile mussten exakt zusammenpassen, damit die Kunden schließlich ihre eigene CD abspielen konnten.
Um Projekte dieser Art umsetzen zu können, stellt O.E.M. komplette, interaktive Webshop-Systeme zur Verfügung (inklusive Webdesign, eigenentwickelter Shoptechnik und Hosting, gekoppelt an eine automatische Fertigung). Für den Kunden sichtbar ist ein Produktkonfigurator auf Basis einer interaktiven Internetanwendung, der auch sofort die Preise für eine CD anzeigt. Die Masterdaten werden online zum Dienstleister übertragen. In einem Online-Statusviewer kann der Kunde seine Bestellung bis zur Anzeige der Pakettrackingdaten verfolgen. Sind die Daten übermittelt, startet O.E.M. die Produktion. Ein »Modulares Produktions System (MPS)« übernimmt die automatische CD- und DVD-Produktion. Die Auftragsinformationen und Produktionsdaten werden über eine Schnittstelle automatisch übernommen. Das System arbeitet exklusiv mit den Roboterbrennsystemen von Rimage, Hersteller von CD-Kopiersystemen. Parallel werden die Drucksachen wie Booklet oder Inlay erstellt.
»Jetzt stehen alle Parameter wie Content, Rechte und Technologie zur Verfügung. Das Music-on-Demand-Geschäft wird sicher bald anziehen«, meint Elm. Um für den erwarteten Boom gewappnet zu sein, baut der Dienstleister peu à peu die eigenen Plattformen www.musiktankstelle.de und www.world-music.cd aus.
O.E.M. wurde vor 20 Jahren gegründet. Seit zwölf Jahren ist das Unternehmen bereits Partner von Rimage. Anfangs hat der Dienstleister mit den Diskettenmaschinen des Herstellers gearbeitet. Inzwischen setzt O.E.M. hauptsächlich die Rimage-»Producer« wie auch »-Inkjet« ein.
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