Vor einem Jahr hat Greenpeace zum ersten Mal sein Öko-Ranking der IT-Hersteller veröffentlicht – für die Umweltschutzorganisation der Beginn einer Erfolgsgeschichte: Der Wunsch nach einem guten Abschneiden in der Rangliste motiviert die Konzerne, wie auch die aktuelle Ausgabe des Greenpeace-Guides zeigt.
Mit dem »Guide to Greener Electronics«, einem vierteljährlichen Öko-Ranking der wichtigsten IT-Hersteller, hat die Umweltorganisation Greenpeace ein wirksames Instrument geschaffen, um die imagebewussten Konzerne zu verstärkten Anstrengungen im Umweltschutz zu bewegen. »Wir sind mit den Fortschritten der Elektronikindustrie sehr zufrieden«, erklärt Kampagnenleiterin Iza Kruszewska zum einjährigen Jubiläum des Öko-Reports. »Vor einem Jahr erzielte nur die Hälfte der in unserem Ranking vertretenen Firmen mehr als fünf von zehn Punkten, inzwischen haben alle diese Hürde übersprungen«.
Besonders spannend macht den Greenpeace-Guide das ständige Auf und Ab der Hersteller, wie auch die aktuelle Ausgabe der Rangliste zeigt. Während Handyhersteller Nokia seinen Spitzenplatz behaupten konnte, hat sich Sony Ericsson im zurückliegenden Quartal auf den zweiten Platz verbessert. Den dritten Platz teilen sich dieses Mal die PC-Hersteller Dell und Lenovo. Die größten Fortschritte machten in den vergangenen drei Monaten Sony und LG Electronics: Beide haben den US-Industrieverband »Advanced Recycling Fee« – einen Lobbyistenverein gegen schärfere Recyclingbestimmungen – verlassen und umweltfreundliche Rücknahmeprogramme für Altgeräte eingeführt. Rückschritte in diesem Bereich gab es dagegen bei HP, das in der Greenpeace-Wertung deshalb einige Punkte abgeben musste. Unverändert gegenüber dem zweiten Quartal präsentieren sich Schlusslicht Panasonic sowie Apple: Trotz dem Bekenntnis von Konzernchef Steve Jobs zu einem »grüneren Apple« hat sich in der Firmenpolitik bisher nichts verändert.