Stationärer Handel ist ein Auslaufmodell

Ohne Online-Angebot kommt kein Händler mehr aus

30. Oktober 2023, 15:12 Uhr | Michaela Wurm
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Ohne einen Online-Shop kann kaum noch ein Händler überleben. Die Mehrzahl fährt laut einer aktuellen Bitkom-Studie bereits zweigleisig und verkauft online und vor Ort. Hybride Verkaufsstellen sind laut Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder das Gebot der Stunde.

Die Zukunft des Handels ist digital, das zeigt ganz klar das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 503 Handelsunternehmen in Deutschland im Auftrag des Branchenverbands Bitkom.

Nur noch 8 Prozent der deutschen Händler sind ausschließlich mit einem stationären Geschäft aktiv, 2021 waren es noch 16 und 2019 sogar 25 Prozent.

Die überwiegende Mehrheit hat bereits ein hybrides Geschäftsmodell. 85 Prozent der befragten Händler verkaufen sowohl im Internet als auch in klassischen Geschäften vor Ort an. Damit setzt sich ein Trend fort. Denn 2019 verkauften erst 66 Prozent hybrid, 2021 waren es schon 77 Prozent.

Die Corona-Pandemie habe dem Online-Handel einen deutlichen Schub verliehen und das Einkaufsverhalten der Kunden dauerhaft verändert, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Dieser Trend setzt sich nun fort, immer mehr Händler bauen Ihre Online-Aktivitäten aus – betreiben aber auch weiterhin das Geschäft vor Ort.“

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Bitkom-Umfrage: Wie digital ist der Handel?

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Der Anteil der Unternehmen, die beide Vertriebskanäle nutzen und mindestens die Hälfte oder mehr ihres Gesamtumsatzes mit ihrem Online-Geschäft machen, steigt in diesem Jahr auf 30 Prozent. 2018 waren es nur 8 Prozent, 2020 lag der Anteil bei 19 Prozent. Ausschließlich online verkaufen 2023 nur 5 Prozent der Händler, 2021 und 2019 waren es jeweils 6 Prozent.

„Das reines Geschäft vor Ort ist ein Auslaufmodell“, so Rohleder. Abgesänge auf den stationären Handel seien aber trotzdem verfrüht.

Denn nur 12 Prozent der Handelsunternehmen sagen, der stationäre Handel habe keine Zukunft. 7 von 10 (71 Prozent) sind aber der Meinung, er müsse sich neu erfinden. 68 Prozent sagen, der stationäre Handel kann mit den günstigen Preisen im Internet nicht mithalten und 54 Prozent meinen, virtuelle Einkaufserlebnisse mit AR und VR werden dem stationären Handel immer mehr Konkurrenz machen.

Rohleder sieht den stationären Handel deshalb unter Zugzwang: „Er ist nach wie vor ein wichtiges Standbein für die Unternehmen in Deutschland, braucht aber dringend innovative Ideen. Digitale Services können hier ein Baustein sein, um den stationären Handel für Verbraucher attraktiv zu halten und die Vorteile aus beiden Vertriebswegen zu verbinden.“


  1. Ohne Online-Angebot kommt kein Händler mehr aus
  2. KI-Technologie wird wettbewerbsentscheidend

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