Zum Inhalt springen

Online-Shop als zweites Standbein für IT-Händler: Tipps für den Weg zum eigenen Online-Shop

Online-Shop als zweites Standbein für IT-Händler: Tipps für den Weg zum eigenen Online-Shop. Das Internetgeschäft in Deutschland boomt. Vor allem Commodity-Artikel werden inzwischen häufiger übers Web als über die Ladentheke verkauft. Höchste Zeit für ITK-Fachhändler, sich mit einem eigenen Online-Shop ein zweites Standbein zu schaffen.

Autor:Samba Schulte • 20.7.2005 • ca. 4:05 Min

Online-Shop als zweites Standbein für IT-Händler: Tipps für den Weg zum eigenen Online-Shop

Autor: Markus Heinemann
Um einen erfolgreichen Online-Shop aufzuziehen, gilt es mehrere Faktoren zu bedenken. Das fängt beim möglichst griffigen und einprägsamen Domain-Namen an. Haben Sie sich einen solchen ausgedacht, sollten Sie jedoch zunächst recherchieren, ob er noch frei ist. So verhindern Sie nämlich, Namens-, Firmen- oder Markenrechte im WWW zu verletzen, was teuer werden kann. Als Recherchequellen dienen für .de-Domains die Denic-Seite (www.denic.de), für alle anderen (wie .com, .biz und .info) die verschiedenen Provider.

Diese Provider stellen Ihnen auch den Webspace zur Verfügung, den Sie benötigen, um Ihren Shop in das Internet zu bekommen. Bei der Auswahl sollten Sie neben den Gebühren auch auf die Zuverlässigkeit des Anbieters achten. Hierzu bieten zum Beispiel www.webhostlist.de und www.hostsuche.de einen guten Überblick. Die richtige Tarifwahl beim Provider richtet sich nach Ihren Einschätzungen über die nötigen Funktionen, vor allem ob eine Datenbank benötigt wird oder nicht, den Speicherplatzbedarf und den zu erwartenden Datenverkehr. Wählen Sie im Zweifelsfall den günstigeren Tarif, da eine spätere Aufrüstung auf ein größeres Webpaket bei den meisten Providern problemlos möglich ist.

Um die für Sie beste Art der Shop-Erstellung herauszufinden, hilft es, sich vor allem zwei Dinge klar zu machen: zum einen den Aufwand, den Sie bei der Erstellung, der Administration und der Pflege des Shops betreiben können oder wollen, sowie die dabei entstehenden Kosten. Für Händler, die Kosten scheuen, gibt es eine Vielzahl von günstigen Software-Lösungen, beispielsweise »oscommerce« und »gs-shopbuilder« für jeden Bedarf: sowohl was die Programmierkenntnisse des Nutzers betrifft als auch die Funktionen und die Größe der Shop-Lösung. Wer lieber Geld als Zeit und Energie investiert, kann sich an entsprechende Dienstleister wenden. Von ihnen kann man individuelle und voll funktionsfähige Lösungen erwarten. Zudem bieten diese an, den fertigen Shop zu administrieren und zu pflegen. Erheblich günstiger ist eine weitere Möglichkeit: Zahlreiche Distributoren und Einkaufskooperationen, wie etwa Ingram Micro und Akcent-Computerpartner offerieren, komplette Shoplösungen auf die Homepages ihrer Kunden zu exportieren. Dabei hält sich auch der Pflegeaufwand durch die meist automatisierten Updates in Grenzen. Dafür stehen allerdings manchmal nur die vom jeweiligen Anbieter vertriebenen Produkte zu dessen Konditionen für den Online-Shop zur Verfügung.

Gute Online-Shops sind immer seriös

Darüber hinaus sollten Sie die gesetzlichen Vorgaben beachten, um unnötigen Ärger und Kosten, etwa durch unwirksame Verträge oder Abmahnungen (bis zu 50.000 Euro Bußgeld!), zu vermeiden. Die Impressumspflicht schreibt zum Beispiel vor, dass Web-Dienstleister umfangreiche Informationen über ihre Firma veröffentlichen müssen. Dazu gehören Name, Adresse, verantwortliche Person, Rechtsform, Handelsregisternummer, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und funktionierende E-Mail-Adresse. Daneben muss die Website über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Widerrufs- und Rückgaberechte (mindestens 14tägiges Rückgaberecht) sowie die Datenschutzbestimmungen informieren. Damit der online geschlossene Kaufvertrag rechtswirksam wird, sind zudem die Versandkosten anzugeben und die Kunden unverzüglich über ihre Bestellungen zu informieren. Diese Bestimmungen sind für ein seriöses Web-Angebot eine Selbstverständlichkeit und ein solches sollte unbedingt Ihr Ziel sein. Denn das ist die wesentliche Voraussetzung für langfristigen Erfolg im Internet. Dazu gehört zum Beispiel auch, nur einwandfreie Ware zu verkaufen, B-Ware und mangelhafte Ware ist als solche zu kennzeichnen, die Preise inklusive Mehrwertsteuer zu deklarieren und sämtliche Zusatzkosten für den Kunden transparent zu halten. Zudem empfiehlt es sich, den Kunden genau zu informieren, wie er defekte Ware zurückgeben kann und alle für ihn relevanten Kontaktdaten in einem eigenen Menüpunkt zusammenzufassen.

Commodity-Produkte sind der Renner

Da das Internet nur sehr eingeschränkte Beratungsmöglichkeiten bietet, eignen sich besonders Commodity-Produkte für einen Einsatz im Online-Shop. Dabei empfiehlt es sich, auch Trend- und Saisonartikel, wie momentan Digital-Kameras und ?Camcorder, in das Angebot zu integrieren. Um das große Informationsbedürfnis der Online-Shopper zu befriedigen und ihre Kompetenz zu demonstrieren, sollten Sie die wesentlichen Merkmale und Funktionen aller Produkte erläutern, beispielsweise auf eigenen Informationsseiten für jeden Produktbereich. Damit aus Ihrem Internet-Angebot mehr wird als ein virtueller Produktkatalog, sollten Sie zudem webgerechte Zusatz-Funktionen integrieren, wie ausführliche Suchfunktionen, zuverlässige Verfügbarkeitsanzeigen, PC-Konfiguratoren oder ein Fachbegriffslexikon.

Beim gerade in Deutschland sensiblen Thema der Bezahlung empfiehlt es sich, mehrere Optionen anzubieten, um möglichst wenige Kunden zu vergraulen. Dabei rät der Spezialist Johannes Sutter, Prokurist der Payment-Plattform Saferpay: »Für Händler, die international agieren, ist die Kreditkarte ein Muss. Kein Zahlungsmittel ist weltweit so anerkannt. Die Deutschen aber haben sich an das Lastschriftverfahren gewöhnt.«

______________________________________________

Online-Shop: Darauf müssen Sie achten

Wenn Sie einen Online-Shop einrichten wollen, sollten Sie folgende Kriterien, die wir in Zusammenarbeit mit »schottenland.de« zusammenstellten, auf jeden Fall beachten:

- Vollständiges Impressum mit allen Adressdaten, Angaben eines Verantwortlichen und der Gesellschaftsform des Unternehmens. Das Impressum muss nicht nur von der Startseite, sondern von jeder Seite im Shop erreichbar sein.
- AGB aufführen, und zwar umfassend, sinnvoll und rechtskräftig. Auch die AGB müssen nicht nur von der Startseite, sondern von jeder Seite im Shop erreichbar sein.
- Versandkostenübersicht muss vor der Bestellung einsehbar sein und aus der Gesamtrechnung klar und deutlich hervorgehen.
- Shop-Funktionalität mit Warenkorb und nicht nur eine E-Mail-Bestellmöglichkeit.
- Aktuelle Produktpalette in einem gepflegten Shop mit Links zu den Produkterklärungen und Abbildungen.
- Aktuelle Preisliste mit festem Format (beispielsweise csv), die Folgendes enthält: Produktname, aktueller Verkaufspreis (zusätzlich beim privaten Endkundengeschäft einschließlich Mehrwertsteuer), eindeutige Artikelnummer, Hersteller und Produktkategorie.
- Verfügbarkeitsanzeige für alle aufgeführten Produkte, unterteilt in sofort lieferbar, lieferbar in xx Tagen, zurzeit nicht lieferbar.
- Mehrere Zahlungsarten anbieten. Nicht nur Kreditkarten und nicht nur Bestellung gegen Vorkasse.
- Professionelles Aussehen des gesamten Online-Shop, dazu gehören auch Produktbilder. Die Plattform nicht überladen. Vor der Freischaltung den Shop von Bekannten testen lassen. Eventuell durch Lieferanten (Distributoren) oder ? wenn Mitglied ? mit der Verbundgruppe beraten lassen.