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IT-Firmen: Oracle gegen SAP

Oracle beschuldigt SAP des Datendiebstahls

Oracle hat den Rivalen SAP beschuldigt, sich in großem Maßstab auf illegale Weise vertrauliche Informationen beschafft zu haben.

Autor: Bernd Reder • 23.3.2007 • ca. 1:00 Min

Auf die harte Tour setzt derzeit Oracle im Wettstreit mit SAP. Oracle reichte beim Distriktgericht in San Francisco Klage gegen den Konkurrenten ein.

Der Vorwurf: SAP habe sich illegal vertrauliche Dokumente und Software aus Oracles Customer-Support-System beschafft.

Das Walldorfer Unternehmen soll sich dabei der Firma Tomorrow Now bedient haben. Dieses Unternehmen bietet technischen Support für Produkte von Oracle an.

Dazu gehört Software von Firmen, die Oracle in den vergangenen Jahren übernommen hat, etwa Siebel, Peopelsoft und J. D. Edwards.

Mitarbeiter von SAP sollen sich Log-in-Daten von Tomorrow-Now-Kunden beschafft haben und vertrauliche Informationen über Oracle-Produkte heruntergeladen haben – und das in großem Stil, wie Oracle behauptet.

So seien über einen User-Account innerhalb von vier Tagen mehr als 7000 Dokumente und Programme »abgesaugt« worden. Normalerweise, so Oracle, lade ein Anwender pro Monat etwa 20 Dateien herunter.

Insgesamt habe sich SAP mehr als 10.000 Dateien beschafft, behauptet Oracle.

Kein Kommentar von SAP und Tomorrow Now

Verständlicher Weise gaben weder SAP noch Tomorrow Now eine Stellungnahme zu den Vorwürfen ab. SAP wurde von der Klage nach eigenen Angaben vollkommen überrascht.

Auch Firmen wie Merck, Océ oder Honeywell, deren Accounts bei Tomorrow Now angeblich von SAP-Mitarbeitern benutzt wurden, halten sich bedeckt.

Informationen, die Support-Abteilungen zur Verfügung stellen, sind für Konkurrenten von Interesse, weil sie auf Schwachstellen in Produkten hinweisen. Zudem enthalten solche Dokument häufig Hinweise auf künftige Verbesserungen oder neue Produkte.

www.oracle.com

Klageschrift von Oracle

www.sap.de