P&I legt starkes Geschäftsjahr hin
P&I legt starkes Geschäftsjahr hin: Gewinn fast verdoppelt, Umsatz zweistellig gesteigert, Sonderausschüttung für Aktionäre angekündigt: Das vergangene Geschäftsjahr lief für den auf Personalwirtschaft spezialisierten Softwarehersteller P&I ausgezeichnet. Die Hessen sind stolz auf ihren Direktvertrieb und wollen nun – anders als Wettbewerber – auch das Geschäft über Partner ankurbeln.
Die Wiesbadener P&I AG ist mit ihrem breiten Software-Portfolio rund um das Thema Personalwirtschaft gut aufgestellt und kann es, obwohl nur 255 Mitarbeiter stark, in ihrem Segment durchaus mit SAP aufnehmen. Im vergangenen Geschäftsjahr (zum Ende März) hat die Firma den Vorsteuergewinn auf 10,6 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Nach Österreich und den Niederlanden konnte auch die Schweiz erstmals einen Ebit- Gewinn verbuchen und dafür sorgen, dass die ausländischen Töchter von P&I insgesamt erstmals einen Gewinn auswiesen, und zwar in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Den Umsatz steigerten die Hessen um elf auf 50 Millionen Euro. Vorstandschef Vasilios Triadis geht für das laufende Geschäftsjahr von einer ähnlich hohen Wachstumsrate aus, mindestens aber rechnet der CEO mit einem Umsatzanstieg von fünf Prozent. Erstmals will die Firma ihre Aktionäre am Gewinn und den hohen Rücklagen beteiligen. Inklusive Dividende und Sonderzahlung sollen drei Euro je Aktie ausgeschüttet werden, was beim gegenwärtigen Kurs um 18 Euro eine satte zweistellige Rendite bedeutet.
Mit ihren Lösungen, unter anderem Gehaltsabrechnungen, Zeiterfassung oder Bewerbermanagement, hat sich P&I mit seinem Direktvertrieb zwar in erster Linie auf Großkunden spezialisiert. Vor eineinhalb Jahren brachte P&I aber das Produkt »smart« auf den Markt, das über Systemhäuser vertrieben wird und auf Mietbasis auch für Kunden bis 250 Mitarbeiter geeignet ist. Es werde laut Andreas Granderath von derzeit rund 150 Endkunden genutzt. Der für das Channel-Sales verantwortliche Manager sieht hier noch viel Potenzial und will dieses Händlerprodukt künftig »aggressiver vermarkten«. Da der niederländische Wettbewerber Exact offenbar den umgekehrten Weg wie P&I einschlägt und mehr auf das Direktgeschäft setzt, hofft Granderath darauf, einige Händler für P&I gewinnen zu können.
Die eigene Produktlinie für den Channel sei geschaffen worden, »um Störmanöver mit dem Direktvertrieb auszuschließen«. Diese klare Trennung der Vertriebskanäle hat P&I auch für das Hosting-Geschäft beschlossen und folglich das eigene Rechenzentrum an den Partner TDS aus Neckarsulm verkauft.