Palm schreibt tiefrote Zahlen
Einen rekordverdächtigen Nettoverlust von 506 Millionen Dollar wies der Smartphone- und PDA-Hersteller Palm im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2009 aus. Der Umsatz mit Smartphones brach im Vergleich zum Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 171 Millionen Dollar ein.

Es wird immer klarer, dass Palm nur noch ein As im Ärmel hat: das neue Betriebssystem »Nova«, das der Hersteller von mobilen Geräten Anfang Januar auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentieren wird (wir berichteten).
Im zweiten Quartal des derzeit laufenden Geschäftsjahrs 2009 summierte sich der Nettoverlust des Herstellers auf 506,2 Millionen Dollar. Im Jahr zuvor waren es nur 9,6 Millionen.
In den 500 Millionen sind zwar Sonderbelastungen in Höhe von 396 Millionen Dollar enthalten. Dennoch wird die Luft für das Unternehmen immer dünner, zumal der Umsatz von rund 350 Millionen Dollar (Q. 2/2008) auf 191,6 Millionen einbrach. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat der sinkende Absatz von Smartphones: Er brach um 39 Prozent auf 171 Millionen Dollar ein.
»Unbestreitbar durchleben wir derzeit eine schwierige Phase«, räumte Palms Präsident und CEO Ed Colligan ein. »Aber Palm ist voll im Plan, was eine neue wegweisende Plattform und entsprechende Produkte betrifft.«. Diese Äußerung bezog sich auf »Nova«.
Ob das neue Betriebssystem die Rettung bringt, sei dahingestellt. Derzeit kämpft Palm mit anderen Problemen: So hat noch kein Mobilfunk-Carrier das Windows-Mobile-Gerät »Palm Treo Pro« in sein Portfolio aufgenommen. Deshalb bietet Palm das Gerät in einer offenen Version für rund 500 Dollar an – ohne Subventionen durch einen Service-Provider.
In Deutschland ist das Treo Pro im Online-Handel für etwa 400 Euro zu haben.
Das ist im Vergleich zu Konkurrenzprodukten zu viel: Ein Blackberry Storm etwa, mit GPS, HSDPA-Breitband-Verbindung und Flatrate ,kostet bei Vodafone rund 150 Euro, ein HTC Touch Pro, das ebenso wie das Palm-Gerät neben GPS und HSDPA noch WLAN unterstützt, kommt bei Vodafone auf rund 250 Euro.
Das Business-Smartphone Nokia E71, ebenfalls mit WLAN, HSDPA und GPS, ist gar für 30 Euro zu haben.