PC-Ware: Finanzinvestor unterbreitet Übernahmeangebot
Der Finanzinvestor Raiffeisen Informatik GmbH bringt im Rahmen einer Kapitalerhöhung bis zu 36 Millionen Euro in das Systemhaus PC-Ware ein. Über das Unternehmen Peruni Holding unterbreitet der Investor den PC-Ware-Aktionären zudem ein freiwilliges Übernahmeangebot.
Die Raiffeisen Informatik GmbH bringt über ihr Konzernunternehmen Peruni Holding bis zu 36 Millionen Euro in das Systemhaus PC-Ware ein. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung bietet PCWare rund 2,1 Millionen Aktien im Kapitalmarkt an. Die Raiffeisen Informatik verpflichtet sich dabei, die nicht gezeichneten Aktien selbst zum Preis von 16,50 Euro pro Stückaktie zu zeichnen.
PC-Ware hatte bereits seit 2006 Beschlüsse gefasst, die eine Kapitalerhöhung bei Bedarf vorsahen. »Für uns ist Kapital die Basis jeden Wachstums«, erklärt PC-Ware- Chef Knut Löschke gegenüber CRN. Die nächste Kapitalerhöhung war eigentlich für Sommer dieses Jahres geplant – doch dann kam die Krise am Kapitalmarkt. Das Systemhaus sah sich gezwungen, einen strategischen Investor zu suchen. Jetzt kann Löschke aufatmen: Durch die neuen Investoren kann der ICT-Dienstleister die geplante Aufstockung sichern. Mit Zustimmung des Aufsichtsrates hat der Vorstand am 10. Oktober 2008 einstimmig beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit 6,12 Millionen Euro auf 8,34 Millionen Euro zu erhöhen. Der Mittelzufluss dient der Stärkung der Eigenkapitalbasis und soll zur Finanzierung des weiteren Unternehmenswachstums eingesetzt werden, so Löschke.
Der Firmenchef sieht in der Raiffeisen Informatik einen angemessenen Partner. Die Unternehmen passen laut Löschke strategisch gut zusammen. PC-Ware hatte erst letzte Woche neue Tochtergesellschaften in der Ukraine und Kasachstan angekündigt. Der österreichische Investor verfolgt ebenso einen Expansionskurs in Richtung Osten. Zudem ist das Finanzunternehmen bereits seit mehreren Jahren PC-Ware- Kunde und wird vor allem von der zugekauften Comparex betreut. Die Investition verschafft der Raiffeisen Informatik etwa 25 bis 30 Prozent der Anteile an PC-Ware.
Doch das ist dem Investor nicht genug: Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dass es den PC-Ware-Aktionären über die Wiener Peruni Holding ein freiwilliges Übernahmeangebot unterbreiten will und eine mehrheitliche Beteiligung am Grundkapital von mindestens 50,1 Prozent anstrebt. Das Unternehmen bietet den Aktionären ebenfalls 16,50 Euro pro Aktie. Der PC-Ware- Vorstand wollte dazu noch keine Stellungnahme abgeben, da die Details des Angebotes noch nicht geklärt seien.
PC Ware zählt zu den führenden herstellerunabhängigen IT-Dienstleistern in Europa. Im Vorjahr wurden 692,1 Millionen Euro umgesetzt. Mit Tochtergesellschaften in 25 Ländern in Europa, Afrika und Asien und derzeit 1.600 Mitarbeitern betreut das Unternehmen rund 85.000 Geschäftskunden aus dem Mittelstand, der öffentlichen Verwaltung und der Industrie.