Personalkrise bei Funkwerk
Der Aktienkurs der Firmenmutter Funkwerk AG – aktuell bei elf Euro – hat sich seit Sommer letzten Jahres mehr als halbiert. Im Netzwerkbereich Funkwerk Enterprise Communications herrscht derzeit rege Personalfluktuation. Nach nur vier Wochen hat Domröse-Nachfolger Werner Mehr das Unternehmen nun wieder verlassen.
Die Funkwerk AG kaufte sich in den vergangenen Jahren die Netzwerk- und Telekommunikationsfirmen Artem, Bintec und Elmeg hinzu und verschmolz sie mit der vorhandenen Funktel zum Geschäftsbereich Funkwerk Enterprise Communications (FEC). Sollte der Vierfach-Merger missraten sein? Personell ist das Unternehmen derzeit jedenfalls in Schieflage: Nachdem der langjährige FEC-Chef Hans-Ekkehard Domröse (früher: Hagenuk, Tiptel) seinen Posten Ende Januar geräumt hat, übernahmen dessen operative Aufgaben Helmut Adamski für den Bereich Messaging und Werner Mehr für den Bereich Netzwerke. Kaum vier Wochen später hat Domröse- Nachfolger Mehr das Unternehmen nun wieder verlassen. Um den Geschäftsbereich kümmert sich derzeit der Funkwerk-Vorstandsvorsitzende Hans Grundner. Wie CRN aus Unternehmenskreisen erfuhr, setzte Mehr allerdings vor seinem Abschied die Entlassung von Sönke Weisner durch, der als Senior Vice President Business Development bei FEC beschäftigt war und als enger Vertrauter Domröses galt. Weisner und Domröse kennen sich bereits von ihrem früheren Arbeitgeber Hagenuk AG.
Neuer Job gesucht
Ebenfalls nicht mehr im Unternehmen ist Andreas Bloom, Director Product Marketing und Mitgeschäftsführer bei der Tochter Aphona GmbH mit Sitz in Wien. In der Internet-Plattform »Xing« sucht er derzeit einen neuen Job: »Eine Stelle als Produkt Manager, Marketing Manager oder Ähnliches«. Torsten Urban, COO bei FEC, muss sich derweil verstärkt um Vertrieb und Marketing kümmern. Inwieweit auch wirtschaftliche Gründe für die personellen Veränderungen verantwortlich sind, wird sich spätestens am 27. März zeigen, wenn die Funkwerk AG ihren Jahresbericht 2007 veröffentlicht. Aus Unternehmenskreisen heißt es dazu, dass intern offenbar einige Ziele sehr hoch gesteckt waren. Auch den fehlenden FECMessestand auf der diesjährigen CeBIT halten einige Insider für eine eilig anberaumte Sparmaßnahme.