Neue Vertriebswege
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Doch wie will The Phone House in einer Branche weiter wachsen, deren Markt nach Einschätzung von Analysten annähernd gesättigt ist? Neben der ehrgeizigen Shop-Expansion setzt das Unternehmen hier auch auf mehr Prägnanz durch ein neues Ladenbaukonzept. Die Wahrnehmung steigern sollen zudem Phone House-Flagship-Stores. Das erste »Flaggschiff« wird im Februar nächsten Jahres auf der Frankfurter Zeil eröffnen. Darüber hinaus baut Ralf-Peter Simon auf neue Vertriebswege: So kooperiert das Unternehmen beispielsweise seit zwei Monaten mit dem Convenience-Großhändler Lekkerland. Getestet wurde auch eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank in einer neuartigen Bankfiliale in Berlin (»Q110«).
Große Hoffnungen setzt Simon auch auf den Fotofachhandel: Durch immer mehr Mobiltelefon-Modelle mit ganz respektablen Megapixel-Kameras könne der Fotohändler beim Thema Handy immer besser mitreden. Nach dem erfolgreichen Händler-Echo auf der Kölner »Photokina« will das Unternehmen noch bis zum Jahresende rund hundert Fotofachhändler unter Vertrag nehmen, die ihr Sortiment um Mobilfunkprodukte ergänzen. Eine weitere »Vertriebs-Baustelle« will Phone House im nächsten Jahr gezielt angehen: Das Businesskunden-Segment. »Wir arbeiten hier intensiv an einem Konzept«, verrät Simon im Gespräch mit CRN.
Neben einem organischen Wachstum denkt der Serviceprovider aber auch über ein weiteres, anorganisches Wachstum nach. Jüngstes Beispiel dafür ist die Übernahme des Unternehmensbereiches »Handsets & Service Plans« der in Hamburg ansässigen Bertelsmann-Tochter Arvato Mobile GmbH, durch die das Unternehmen seine Direktmarketingaktivitäten im Teleshopping-Segment ausbauen möchte. Weitere Übernahmen schließt Simon nicht aus: »Unser Interesse gilt vornehmlich Akquisitionsobjekten, die einen unmittelbaren Kontakt zu Kunden ermöglichen und sich durch eine hochwertige Vertriebsleistung auszeichnen. Sollten wir solche Unternehmen ausfindig machen, deren Preis stimmt, werden wir zuschlagen«.
Zusätzlich zu den Phone House Shops will das Unternehmen auch weiterhin T-Punkte für die T-Punkt Vertriebsgesellschaft eröffnen und betreiben. Wie mit der Telekom vereinbart, werden bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres rund 60 T-Punkte unter Phone House Regie eröffnet. Da die Telekom bereits angekündigt hat, die Zahl ihrer T-Punkte weiter deutlich zu erhöhen, könnten die Münsteraner auch weiterhin als externer Betreiber in die Bresche springen. Die Zusammenarbeit mit dem Bonner Konzern betrachtet CEO Simon nüchtern: Da man in den T-Punkten nicht das eigene Produktportfolio anbieten könne, seien die T-Punkte keine Alternative zu den eigenen Partnershops. Allerdings kann The Phone House in den selbst betriebenen T-Punkten Versicherungsleistungen des Partners Lifeline sowie verschiedene Zubehörprodukte anbieten. Zudem könne eine solche Vertriebskooperation unter Umständen unliebsame Entwicklungen wie jüngst in England eindämmen. Dort hatte Vodafone der britischen Firmenmutter Carphone Warehouse kurzerhand die Exklusivvermarktungsrechte entzogen.
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