Piraterie willkommen!
Vor einigen Jahren hatte ich mich im Griechenlandurlaub mit einigen günstigen Marken-Poloshirts eingedeckt. Doch – wie ich bereits vermutet hatte – waren es offensichtlich billige Nachahmungen.
Denn nach dem zweiten oder dritten Waschen waren die Shirts nur noch für die Kinder zu gebrauchen. Von der zunehmenden Piraterie aus dem Land der Mitte genervt, hat jetzt der deutsche Designer Philipp Plein eine clevere Idee umgesetzt: Damit sein T-Shirt garantiert nicht von den Chinesen gefälscht wird, hat er es mit dem Schriftzug »F-U-C-K YOU CHINA« versehen. Das kultige T-Shirt hat zwar mittlerweile eine Staatsaffäre ausgelöst, aber Produktfälschungen sind nicht bekannt.
Das wäre doch auch eine klasse Strategie für Microsoft: Wenn das Betriebssystem hochfährt, poppt der Schriftzug »F-U-C-K YOU CHINA« auf. Ich bin überzeugt, dass sich so die signifikant hohe Anzahl an Microsoft- Raubkopien in China drastisch reduzieren ließe. Doch Firmengründer Bill Gates überrascht mit einer völlig neuen Firmenphilosophie: Raubkopien seien doch gar nicht so schlimm, erzählt Gates dem US-Magazin Fortune. Microsoft könne auf dem chinesischen Markt besser mit Linux konkurrieren, wenn es Piraterie gebe. Eine Herausforderung sei es nur, den Marktanteil von 90 Prozent, über den Windows in China verfügt, auch in echten Umsatz umzuwandeln.
Apropos Kriminalität: Hier wurde in der vergangenen Woche mal wieder ein Fall aus der Distribution publik. Diesmal muss sich Lion-Chef Erwin Deutsch vor Gericht für illegal beschaffte Werbekostenzuschüsse in Höhe von 7,5 Millionen Euro verantworten. Welche Vorwürfe die ehemaligen Mitarbeiter erheben und Details über den Prozess lesen Sie auf Seite 8.
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter