Preisverfall gönnt sich Atempause
In den letzten fünf Monaten haben sich die HEKs für Flash-Speicher zum Teil halbiert. Zuletzt hat sich der Preisverfall etwas verlangsamt. Der Handel muss aber damit rechnen, dass die HEKs je nach Einkaufsverhalten der Großabnehmer, weiter nach unten tendieren.
Das Kaufverhalten und der Preisverfall gehen bei Flash-Speichern Hand in Hand. Seit der KW 50/07 hat sich beispielsweise der HEK für Kingston SD-Karten mit zwei GByte nahezu halbiert. Zwischen der KW 09 und der KW 18 ist der Einstandskurs für Fachhändler um 14 Prozent gesunken. Derzeit liegt der HEK bei circa 5,90 Euro. Ein 8-GByte-USB-Stick kostete beispielsweise Anfang Dezember im HEK noch über 51 Euro, aktuell nicht ganz 21 Euro. Dies entspricht einem Preisverfall von rund 40 Prozent.
»Bei Flash-Speichern war der Preisverfall doch rasanter wie prognostiziert, dafür war aber auch der Absatz in Stück besser, vor allem in den großen Kapazitäten «, bestätigt Jochen Zips, COO bei COS Memory. »SDHC ist im Markt angekommen, die Nachfrage nach USB-Drives mit acht und 16 GByte nimmt stark zu.« Seit Anfang März sind vor allem schnelle SDHC-Karten um bis zu 22 Prozent im Wert gefallen, während der VK von langsameren Modellen unverändert geblieben ist.
»Zu den Top-Produkten im ersten Quartal gehören 2-GByte-Micro- SD-Karten«, resümiert Edmund Dägele, President & CEO bei Take MS. Klaus Stötzel, Director European Sales and Marketing bei OCZ, sieht es ähnlich: »Im Flash-Bereich verkaufen sich Kapazitäten mit vier und acht GByte am besten. Bei DDR2-Modulen laufen vor allem unsere 4- GByte-Kits sehr gut.«
Zwischen Mitte März und Mitte April konnten die HEKs für USBSticks und Flash-Karten ein relativ stabiles Niveau halten. Zuletzt verzeichnet der Markt wieder leichte Abschläge. »Das Verhalten der großen Chip-Nachfrager wie Apple und zunehmend auch Hersteller von SSD-Disks, wird die Preisgestaltung der NAND-Flash- Produzenten entscheidend beeinflussen «, sagt George Linardatos, Geschäftsführer bei Transcend. »Auch hier gelten die Gesetze des Marktes. Die Nachfrageseite befindet sich in einer vorteilhaften Position. Es ist durchaus möglich, dass sich die Abwärtstendenzen bei NAND-Flash-Chips im Verlaufe des zweiten Quartals weiter fortsetzen. Das ist jedoch keine Garantie für den Fachhandel. Es ist mit allem zu rechnen.«
Relativ unverändert blieben zuletzt die HEKs für DDR2-Speicher. Bewegung ist bei DDR3 zu verzeichnen. Seit dem Jahreswechsel ist der HEK für ein 2-GByte- Modul (Kingston DDR3-1333) um bis zu 60 Prozent gefallen.