Mobilfunkmarkt
- Preisverfall lässt TK-Umsätze schrumpfen
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»Die Wettbewerbsunternehmen können in 2009 ihre Wertschöpfung steigern, indem sie eine Million Kunden von Resale-Basis auf TAL- bzw. Bitstrom-Basis migrieren«, erläutert der TK-Spezialist weiter. Die Wettbewerbsunternehmen können jedoch wegen dieser Migrationsleistung nur noch 200.000 neue Endkunden hinzugewinnen – im Gegensatz zu einer Million DSL-Neukunden der Telekom. Damit kann die Telekom im DSL-Markt einen Neukundenanteil von 83,3 Prozent für sich verbuchen. Mit 10,6 Millionen DSL-Kunden ist die Telekom Ende 2008 zudem noch fast drei Mal so groß wie die größten Wettbewerber (United Internet mit Freenet: 3,7 Millionen; Vodafone: drei Millionen). Drittgrößter Anbieter war 2008 Hansenet mit 2,3 Millionen.
Die Verbraucher telefonieren 2009 täglich 902 Millionen Minuten – und davon mehr per Handy als im Vorjahr: Die Mobilfunknutzung nimmt mit 253 Millionen Verbindungsminuten pro Tag weiter zu. Damit erhöht sich der Anteil des Mobilfunks auf mehr als ein Drittel (28 Prozent), während im Festnetz die Minutenzahl von 666 Millionen auf 649 Millionen sinkt. Zum Jahresende wird es 109,1 Millionen Mobilfunkverträge geben, das entspricht einer Marktpenetration von 132,6 Prozent. »Dabei ist zu berücksichtigen, dass insbesondere T-Mobile und Vodafone zu Beginn des Jahres 2009 zahlreiche Prepaid-Kunden, die keine Umsätze mehr generiert haben, deaktiviert haben«, erläutert Gerpott. Marktführer im Mobilfunk sind weiterhin T-Mobile und Vodafone mit Marktanteilen von 30,5 beziehungsweise 28,8 Prozent. Die Service Provider kommen zusammen auf 15,9 Prozent. Mit der Übernahme der Debitel AG kann sich die Freenet-Gruppe mit der Marke Mobilcom Debitel auf den dritten Platz der Umsatzrangliste im Mobilfunk vorschieben.
Der Non-Voice-Anteil an den Umsätzen im Mobilfunk wächst 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 auf 27 Prozent. Mehr als die Hälfte dieser Umsätze resultieren mit 13,7 Prozent aus der Datenübertragung. Trotz leicht zurückgehender SMS-Umsätze – durch Flatrates bedingt – tippen die Deutschen weiterhin immer mehr SMS. Die tägliche Zahl der Kurznachrichten per Handy steigt 2009 auf 81,8 Millionen (+ 4,4 Millionen).
Mit Blick auf die konkrete Marktentwicklung in 2010 gehen Gerpott und Eickers davon aus, dass der Gesamtmarkt weiter schrumpfen wird – aber in geringerem Maße als 2009. »Wir schätzen, dass der Markt aufgrund weiter sinkender Endkundenpreise insgesamt um zwei bis drei Prozent zurückgehen wird.« Im neuen Jahr werden laut Dialog Consult vor allem digitale bzw. Pay-TV-Angebote, der Ausbau des DSL-TV sowie der Bandbreitenwettbewerb eine Rolle spielen.