Betriebsrat warnt in internem Papier

Qimonda steht am Abgrund

11. November 2008, 4:37 Uhr | Joachim Gartz

Alarmstufe Rot bei der angeschlagenen Infineon-Tochter Qimonda. Einem internen Schreiben des Betriebsrats zufolge ist die Existenz des Unternehmens und damit von 13.000 Arbeitsplätzen ernsthaft bedroht.

In den letzten Monaten habe sich dem Betriebsrat zufolge die Situation des ohnehin hoch defizitären Unternehmens nochmals drastisch verschlechtert. Ein Qimonda-Sprecher hat die warnenden Worte des Betriebsrats nicht dementiert, sondern mit den Worten, dass die Situation sehr ernst sei, kommentiert. Falls der Preiskampf in der Speicherbranche in den kommenden Monaten mit unveränderter Härte anhalten sollte, dürfte das endgültige Aus für die unglückliche Infineon-Tochter praktisch unausweichlich sein. Die Speicherpreise befinden sich indes auch zum Jahresendgeschäft weiterhin im freien Fall.

Nachdem DDR2 mehr Geld vernichtet als einbringt, ruhen die Hoffnungen der Branche nun auf der Nachfolgertechnologie DDR3. Allerdings werden auch hier erst massive Preissenkungen den Absatz in Schwung bringen. Für ein DDR3-1333-Modul mit zwei GByte müssen Wiederverkäufer derzeit mit rund 63 Euro kalkulieren. Zum Vergleich: DDR2-800-Speicher ist um den Faktor 3,5 günstiger.»DDR3-Speicher unterliegen bis dato immer noch keiner großen Nachfrage«, so Markus Henseler, Purchase Manager bei Delo. »Der Fachhandel fragt diese Module eher selten nach.« Der Boom werde erst 2009 beginnen bzw. wenn sich die Wirtschaft generell wieder einigermaßen erholt habe.


  1. Qimonda steht am Abgrund
  2. Aderlass im Qimonda-Top-Management geht weiter

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