Red Hat attackiert Microsoft
Werner Knoblich, Europachef von Red Hat, attackiert das Abkommen zwischen Microsoft und Novell. Im CRN-Interview fordert der Manager, Open Source müsse für jedermann offen bleiben. Das Bündnis der Rivalen trage zur Spaltung der Linux-Gemeinde bei.

Mit scharfen Worten hat Werner Knoblich, Europachef von Red Hat, das Bündnis zwischen Microsoft und Novell kritisiert. Im Interview mit Computer Reseller News bezeichnete der Topmanager die Vereinbarungen zwischen den Software-Anbietern als »Machenschaften«. Die beiden Unternehmen verständigten sich vor zwei Wochen darauf, die Kompatibilität von Windows und Linux in heterogenen Umgebungen zu erhöhen. Zudem garantiert der Windows-Anbieter seinen Kunden, die auch Suse Linux von Novell einsetzen, Schutz vor Patentklagen.
Insbesondere an dem Teil des Abkommens stört sich Red Hat. »Open Source muss offen für alle bleiben«, fordert Knoblich. Red Hat stelle eigene Patente vorbehaltlos allen Open-Source-Nutzern zur Verfügung, nicht nur Red-Hat-Anwendern. Deshalb sei für sein Unternehmen »undenkbar«, durch eine Vereinbarung »nur gewisse Open-Source-Produkte – in dem Fall Suse Linux – vor Patentklagen« zu schützen. Somit leistet das Bündnis nach Knoblichs Einschätzung einer Spaltung der Linux-Bewegung Vorschub, die womöglich sogar für Novell gefährlich sei: »Einige Schlüsselfiguren aus der Entwicklerszene, die bisher zu Suse Linux beigetragen haben, könnten nämlich umschwenken, weil sie die Machenschaften nicht unterstützen wollen.« Unter Hinweis auf Rechtsexperten bezweifelt der Red-Hat-Manager, ob sich das Agreement »mit der GNU General Public License (GPL) – dem gängigen Lizenzmodell für Open-Source-Software – vereinbaren lässt«. Lesen Sie das ganze Interview in der aktuellen CRN 46/06, die am kommenden Donnerstag erscheint.
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