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Trend zur Rezentralisierung

Autor:Redaktion connect-professional • 23.9.2007 • ca. 1:10 Min

Inhalt
  1. Rückbesinnung auf die zentrale Datenkontrolle
  2. Trend zur Rezentralisierung

Würde die Rückkehr zu einem Terminal-Server-Modell, eventuell mit neuen Technologien wie Web 2.0 und RIA, alle Probleme lösen? Wohl kaum. Es gibt immer Möglichkeiten, Schutzvorkehrungen zu umgehen. Wenn sich alle Daten an einer einzigen Stelle befinden, kann außerdem der einzige Informationsspeicher Ziel von Angriffen werden. Hochverfügbarkeitsoptionen und Datensynchronisierungen können allerdings Sicherungskopien für zentrale Systeme bereitstellen. Der Trend zurück zu einer zentraleren Datenkontrolle zeichnet sich bereits ab. Schon lange verwenden Software-Entwickler Code-Repositories zur Versionskontrolle. Microsofts Sharepoint und andere Collaboration-Werkzeuge bringen Inhalte zusammen und machen den Versand unzähliger Dokumentenkopien per E-Mail überflüssig. Weitere Indikatoren für diesen Trend sind die Zunahme von Web-2.0- und RIA-Anwendungen und von CRM-Applikationen mit Portalen, etwa von Salesforce oder SAP.

Schwierige Fragen Die zentrale Kontrolle setzt voraus, dass der Netzanschluss stets verfügbar ist. Mit dem inzwischen weit verbreiteten drahtlosen Zugang sind wir dieser Realität näher als noch vor zehn Jahren. Aber vielfach ist der Zugriff über das Netz noch immer zu langsam, zu teuer oder unmöglich – beispielsweise in Flugzeugen. Zu berücksichtigen sind auch die teuere Hardware und die Betriebssysteme, in die die Unternehmen investiert haben. Soll man diese Anschaffungen jetzt ausrangieren und stattdessen in Terminals investieren? Werden entsprechende Geräte überhaupt schon hergestellt? Oder sollen teure Hardware-Systeme jetzt zu dummen Endgeräten umgerüstet werden? Schwierige Fragen. Ich denke, dass die Möglichkeiten der Datenverteilung ihren Höhepunkt erreicht haben und möglicherweise mehr Schaden als Nutzen bewirken. Deshalb ist es an der Zeit zurückzuschauen, unsere Annahmen zu überdenken und über eine Zentralisierung neu nachzudenken.

Diana Kelley ist Vice President und Service Director für Risikomanagement und Sicherheit bei dem Beratungs- und Marktforschungshaus Burton Group.