Sanfter Multimedia-Einstieg
Die Konvergenz von Sprache, Daten und Video stellt insbesondere die IT-Verantwortlichen im Mittelstand vor neue Herausforderungen. Mit konvergenten Diensten und Anwendungen bieten Service-Provider interessante Lösungen.

Mit Hilfe der MPLS-Technologie können VPNs mit verschiedenen CoS für unterschiedliche Applikationen ausgestattet werden.
Der Trend zur Sprach-Daten-Video-Konvergenz via IP ist unverkennbar. Die Hinwendung der Unternehmen zu Web-Technologien verstärkt ihn noch. Denn auf Applikationsebene schlummern, neben der Integration von Sprache und Video auf Datenverbindungen, für die Unternehmen die größten Effizienzpotenziale. Schon errichten erste Unternehmen Echtzeit-Portale. Sie halten über eine Plattform Applikationen wie IP-Telefonie, Instant-Messaging, Video-Conferencing, interaktive Whiteboards bis hin zu Online-Collaboration inklusive Document- und Application-Sharing vor – nicht nur für die eigenen Mitarbeiter.
IDC und Frost & Sullivan unterstreichen mit ihren Prognosen, wie stark der Markt in Richtung IP-Konvergenz wächst. Das erste Analystenunternehmen sieht für ihn einschließlich Carrier-Lösungen bis 2007 Jahreszuwächse von 45 Prozent voraus, das zweite bis 2006 sogar von 48 Prozent. Solche Prognosen setzen vor allem mittelständische Firmen unter Wettbewerbsdruck, auf IP-Basis für Sprache, Daten und Video nicht den Anschluss zu verlieren. Zumal viele von ihnen, eng eingebunden in das Netz von größeren Unternehmen, auch von dieser Seite zunehmend unter Handlungsdruck geraten.
Die Gretchenfrage, vor der mittelständische Firmen angesichts dieses eindeutigen Trends stehen: Wie ihm folgen, ohne dafür das ohnehin knappe Budget überzustrapazieren? Einige Service-Provider haben die Zeichen der Zeit erkannt und ihrerseits im Rahmen von Communications-Resourcing mit konvergenten Diensten und Anwendungen aufgerüstet. Diese externe Offerte ist gerade für mittlere Unternehmen eine lukrative Perspektive. Sie erlaubt ihnen, über Managed-Services aus dem Netz in Richtung Multimedia aufzubrechen, ohne dafür mit Hard- und Softwareinvestitionen, Fachpersonal und Projektrisiken in Vorlage treten zu müssen.
Vereinfachung zählt
Communications-Resourcing ist für sie eine Gelegenheit, ihre Kommunikationslandschaft mit nur einem Netz für Sprache, Daten und Video durch den Service-Provider konsolidieren zu lassen und dadurch kräftig auf die Kostenbremse zu treten. Diese System- und Schnittstellenbereinigung trägt nicht nur zu geringeren Kommunikationskosten bei. Auch die Kostentransparenz im Netz sowie die Flexibilität der gesamten Kommunikationsinfrastruktur, schneller mit angepassten oder neuen Anschlüssen auf interne oder Marktveränderungen zu reagieren, wird dadurch erhöht. In dieser Form vereinfacht, fällt auch der Aufwand für Betrieb, Sicherheit und Verfügbarkeit der Kommunikationsinfrastruktur inklusive der darüber abgewickelten multimedialen Dienste und Anwendungen geringer aus. Das Resultat sind weniger Systeme und Schnittstellen, dadurch sinkt auch die Wahrscheinlichkeit im Netz, dass Ablaufprobleme eintreten.
Insider gehen allein durch diese konsequente Homogenisierung der Netzlandschaft von Einsparungen gegenüber dem unkonsolidierten Status quo getrennter Netze für Sprache und Daten von bis zu 30 Prozent aus. Die für den Einstieg ins multimediale Zeitalter notwendige Netzkonsolidierung in die Hände eines kompetenten Kommunikations-Dienstleisters wie T-Systems zu legen, dafür spricht ein weiterer triftiger Grund: Gerade ein Service-Provider mit einem eigenen MPLS-fähigen Carrier-Netz ist als Mittler zwischen den lokalen Kundennetzen gut für diese Aufgabenstellung positioniert, denn mit Hilfe von MPLS können VPNs mit verschiedenen CoS für unterschiedliche Applikationen ausgestattet werden. Bei Bedarf kann er den Vor-Ort-Support für die dort installierte Hard- und Software gleich mit übernehmen. Das entbindet den mittelständischen Betrieb davon, dort selbst teure Spezialisten vorhalten zu müssen. Ist die Kommunikationslandschaft erst einmal bereinigt, hat sich das Unternehmen eine konvergente Infrastruktur erschlossen, um darüber von jedem beliebigen Standort aus – ob am Festnetz oder mo-bil unterwegs – Managed-Services nach Bedarf abzurufen.
Applikationsmodule auf Abruf
Anbieter wie T-Systems haben dazu bereits Module wie E-Mail-Service, IP-Telefonie und Instant-Messaging im Angebot. Hinzu kommen Managed-Services für Online-Bestellsysteme sowie zur Inhaltsverwaltung von Internet- beziehungsweise Intranet-Auftritten. Hinter solchen Managed-Services stehen vorgefertigte Softwaremodule, die über das Portal des Service-Providers nach Bedarf abgerufen werden können. Auch Applikationen wie Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), mit denen Unternehmen ihre Kundenbeziehungen verwalten, bekommen Unternehmen zum Festpreis pro Anwender und Monat. Der Anwender braucht, um Hosted-CRM zu nutzen, lediglich einen Web-Browser.
Die Vorteile für das mittelständische Unternehmen liegen auf der Hand: Es zahlt gemäß dem Bedarfs-Prinzip nur für den Umfang der Nutzung und kann so seine Dienste- und Anwendungskosten rund um die Sprach-, Daten- und Video-Kommunikation selbst steuern. Diese bedarfsgerechte Nutzung auf Abruf entbindet das Unternehmen davon, selbst in teure Hard- und Software für die Umsetzung solcher Applikationen investieren zu müssen. Stattdessen werden notwendige Ausgaben und Leistungen durch den Service-Provider mittel- bis langfristig auf die Monatsgebühren umgeschlagen. Das gleiche, wirtschaftliche Umschlagprinzip gilt für die im Rahmen von ManagedServices erbrachten Konfigurations-, Überwachungs-, Verwaltungs-, Helpdesk- sowie Wartungsleistungen mit garantierten Entstörzeiten. Dadurch fällt für den Kunden der Einstieg ins multimediale Zeitalter ausgesprochen Budget-schonend und zudem sanft aus. Denn auch um die Integration der Dienste und Anwendungen braucht sich das Unternehmen nicht zu kümmern. Sie wird im Hintergrund durch den Service-Provider absolviert, der Aufwand dafür ebenfalls über die monatlichen Gebühren Budget-schonend abgerechnet. Darüber hinaus bergen flexibel und nach Bedarf abrufbare Service- und Applikationsmodule gerade für mittelständische Betriebe einen weiteren, immensen Vorteil in sich: Sie können darüber die Migrationsgeschwindigkeit und -richtung ins Multimedia-Zeitalter nach Bedarf vorgeben, noch nicht abgeschriebene klassische Dienste und Anwendungen, beispielsweise ISDN-Telefonanlagen an einzelnen Standorten, erst einmal parallel beibehalten. Markt- und Technologiekenner sind sich einig: Für das Gros der mittelständischen Unternehmen sind Managed-Services der einzige Weg, kostenverträglich ins Multimedia-Zeitalter einzusteigen.
Flexible und sichere Einwahl inbegriffen
Das selbe wie für die multimedialen Applikationen gilt auch für die Zugangsverfahren. Sie sind bei Service-Providern wie T-Systems ebenfalls nach Bedarf abrufbar. Dadurch kommen Mitarbeiter am Festnetz ebenso wie Telearbeiter und mobile Kräfte in den Genuss einer multimedialen Kommunikation. Ihnen stehen darüber Kommunikationswege wie GPRS, WLAN, direkter Internet-Dial-in, ISDN, DSL bis hin zu einem direkten Anschluss ans MPLS-Netz offen.
Da die meisten Einwahlverfahren in der Regel das Internet als Kommunikationsplattform nutzen, fehlen auch die flankierenden Sicherheitstechniken nicht im Angebot verschiedener Service-Provider. Solche Offerten reichen von Firewall, DMZ-Diensten, NAT, Antivirus-Software, Content- und Spam-Filter über IDS/IPS, IPSec- und SSL-VPN bis hin zur Authentisierung und Autorisierung für die Zielsysteme. Ein Teil dieser Services ist als Modul über das Netz verfügbar. Genauso wie Großunternehmen kann das mittelständische Unternehmen mit dem Modul Managed-Firewall-Service in seinem IP-VPN starten. Eine DMZ sorgt für einen zusätzlichen Puffer zwischen Unternehmensdaten und dem Intranet, Extranet und Internet. Danach kann der IT-Verantwortliche seinen Sicherheitsschirm per Modul-Abruf Schritt für Schritt ausbauen. Für den Einsatz auf PCs und Notebooks werden Perso-nal-Firewall, VPN-Client-Software, Antivirus-Programm, E-Mail-Filter und Festplattenverschlüsselung als Managed-Security-Services oder via Portal als Self-Service geboten. Sie werden einfach per Internet-Dial-in fix und fertig konfiguriert auf die Geräte heruntergeladen.
Für alle Sicherheitsdienste, ob zentral oder auf den Mitabeitergeräten, gilt: Die Betreuung obliegt komplett dem Service-Provider. Er ist für Installation, Konfiguration, Administration, regelmäßige Updates, Helpdesk-Unterstützung, Wartung bis hin zu notwendigen Anpassungen und Sicherheitserweiterungen verantwortlich. Mittelständische Unternehmen haben es also selbst in der Hand, auch für die multimediabegleitende Security-Offensive bedarfsorientiert externe Unterstützung abzurufen oder dafür selbst mit hohen System-, Personal- und Projektkosten in Vorlage zu treten. Denn auch Managed-Security-Services werden, abgesehen von einer einmaligen Installationspauschale, Budget-schonend über eine monatliche Gebühr abgerechnet. Es lohnt sich für mittelständische Unternehmen, auf einer Zeitachse von drei Jahren nachzurechnen. Insider gehen von Einsparungen über den bedarforientierten Sicherheitsmodul-Abruf gegenüber IT-Security in Eigenregie von bis zu 30 Prozent aus.
Fazit
Managed-Services und Applikationen sowie Managed-Security-Services im Rahmen von Communications-Resourcing kommen für mittelständische Unternehmen gerade recht. Sie sind für die meisten unter ihnen die einzige Chance, kostenverträglich in die Konvergenz und ins multimediale Zeitalter zu starten und danach diesen Auftritt nach Bedarf auszubauen. Und die Zeit läuft. Gerade mittelständische Unternehmen werden die Einsparungen und Effizienzzuwächse brauchen, die ihnen die Konvergenz von Sprache, Daten und Video-over-IP eröffnet. Zudem werden sie der starke Trend in diese Richtung sowie wechselnde Partnerbeziehungen förmlich dazu zwingen, rechtzeitig aktiv zu werden. Und der Einstieg in Communications-Resourcing wird den meisten der mittelständischen Betriebe leicht fallen, denn sie müssen selbst keine zusätzlichen Systeme aufbauen und kein eigenes Fachpersonal einsetzen.
Jürgen Jenter, Business Services, T-Systems