SAP im Kampf gegen den Abwärtstrend
Nachdem SAP eine deutliche Verzögerung der Entwicklung von »Business by Design« bestätigt hat, musste der Walldorfer Software Konzern jetzt auch noch enttäuschende Zahlen vorlegen. Der Aktienkurs brach um weitere vier Prozent ein.
Kaum hat SAP zugegeben, dass »Business by Design« sich deutlich verzögern wird, ist schon die nächste bittere Pille zu schlucken: Neben den hohen Kosten der Mittelstandsoffensive drückt derzeit auch das schlechte US-Geschäft auf die Quartalszahlen. Zwar stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro, allerdings wurde damit die eigene Prognose von 2,52 Milliarden Euro unterschritten. Der operative Gewinn (EBIT) sackte sogar von 436 Millionen auf 359 Millionen Euro ab, das Konzernergebnis um 22 Prozent von 310 Millionen auf 242 Millionen Euro. Somit hat man bei SAP die selbst gesteckten Ziele weit verfehlt.
Einzig die als Zukunftsindikator gehandelten Lizenzumsätze sahen positiver aus: Obwohl auch hier die Prognose von 678 Millionen Euro nicht erreicht wurde, konnte SAP sich mit 622 Millionen Euro immer noch verbessern (563 Mio.). Einschließlich der softwarebezogenen Dienstleistungen legte der, von SAP als Kennziffer behandelte, Produktumsatz somit von 1,5 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro zu (Prognose: 1,8 Milliarden). Die Analysten kritisieren Unklarheiten bei der Entwicklung der Mittelstandsoffensive und im Hinblick auf die weiteren Auswirkungen der US-Finanzkrise auf SAP. Die Aktie brach um weitere vier Prozent ein und hat damit dieses Jahr insgesamt bereits knapp zehn Prozent nachgelassen.