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Lizenzumsatz weniger dynamisch

SAP sorgt für Überraschung

SAP gab einen unerwartet schwächeren Anstieg bei Softwarelizenzen im zweiten Quartal bekannt. An der Jahresprognose hält der Softwareriese aber fest. Die Aktie bricht dennoch ein.

Autor:Martin Fryba • 27.7.2006 • ca. 0:55 Min

Die Nachricht traf die Börse unerwartet. Der Softwarehersteller SAP schockierte mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal die Börse. Demnach ist der vorläufige Umsatz mit Softwarelizenzen, ein wichtiger Maßstab für das Neu- und Folgegeschäft, im zweiten Quartal um lediglich acht Prozent auf 621 Millionen Euro gestiegen. Analysten hatten fest mit einem deutlich zweistelligen Umsatzplus gerechnet. Darauf fiel die Aktie auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Aktienhändler sprechen von einer überzogenen Reaktion.

Im Gegensatz zu Nordamerika, wo der Absatz von Lizenzen mit einem Zuwachs von 18 Prozent auf 239 Millionen Euro den Analystenerwartungen entsprach, fielen die Erlöse in EMEA mit einem Plus von drei Prozent auf 296 Millionen Euro enttäuschend aus. In Deutschland kletterten die Umsätze um acht Prozent auf 100 Millionen Euro

SAP-Chef Henning Kagermann sieht trotz des Dämpfers keinen Grund, von seiner Jahresprognose abzuweichen. »Der Auftragseingang ist stark und unsere Auftragspipeline ist gut gefüllt. Wir bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr.« Der sieht nach wie vor ein Wachstum im Produktgeschäft zwischen 13 und 15 Prozent vor. Der Lizenzumsatz soll um 15 bis 17 Prozent zulegen.

Insgesamt hat SAP den Umsatz im zweiten Quartal um neun Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar gesteigert. Der auf Proforma- Basis ausgewiesene vorläufige operative Gewinn kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 558 Millionen Euro.