Schneller, als die Polizei erlaubt
U.S.Robotics Wireless MAXg – Das WLAN-Kit verspricht eine maximale Datenrate von 125 MBit/s – mehr als doppelt so schnell wie der aktuelle G-Standard. Obendrein unterstützt es WLAN-QoS nach 802.11e. Das Kit hinterließ im Test einen insgesamt guten Eindruck.


Die nächste WLAN-Generation 802.11n lässt auf sich warten, und so bringen diverse Hersteller proprietäre Verfahren auf den Markt, die mehr Reichweite und höhere Datenraten als 802.11g mit nominellen 54 MBit/s erlauben sollen. U.S.Robotics hat seine Entwicklung »MAXg« getauft und stellte den Real-World Labs den Access-Point/Router 5461 sowie die passende PC-Card 5411 für einen Test zur Verfügung.
Der Router besitzt neben einer WAN-Schnittstelle zum Anschluss eines DSL-Modems oder eines weiteren Routers auch vier 10/100-MBit/s-Schnittstellen für drahtgebundene Clients. Zudem beherrscht das Gerät die verschlüsselte Authentifizierung über WPA/WPA2 (Wi-Fi-Protected-Access) oder über 802.1x gegenüber einem Radius-Server. Als WLAN-Verfahren akzeptiert der AP/Router 802.11b, 802.11g oder beide gemeinsam im Mixed-Mode. Somit erfüllt das Gerät die Voraussetzungen, um sich in ein Unternehmens-LAN zu integrieren.
Die versprochene Datenrate von maximal 125 MBit/s lässt sich indes nicht nachvollziehen. Die Bandbreite will der Hersteller über Frame-Bursting und Packet-Aggregation erreichen – zwei aggressive Verfahren, die bei mehreren Teilnehmern schnell die Datenrate in den Keller wandern lassen. Benutzt eine Station diese Verfahren, belegt sie den Kanal länger – und alle anderen müssen warten. Unsere Messungen nahmen wir in einer Privatwohnung und einem Großraumbüro vor. Bei einem Abstand von einem Meter erzielte das Kit noch eine zufriedenstellende Datenrate von rund 36 MBit/s. Sobald sich in der Wohnung bei einer Entfernung von zehn Metern ein paar Mauern zwischen AP/Router und PC-Card befinden, schrumpft der Durchsatz auf magere 1 MBit/s und weniger. Im Großraumbüro hingegen kamen immerhin 24 MBit/s in einem Radius von zehn Metern zustande. Allerdings nur, wenn ein einziger Client funkt.
Der AP/Router ist sehr gut ausgestattet und offeriert wichtige Sicherheitsfunktionen. Zwar funkt das Gerät im Auslieferungszustand unverschlüsselt. Bei der ersten Konfiguration zwingt es den Administrator jedoch, eine Passphrase für die WPA-Authentifizierung einzugeben. Als Verfahren kann der Verwalter zwischen AES (Advanced-Encryption-Standard) und TKIP (Temporal-Key-Integrity-Protocol) wählen. Zudem lässt sich die Web-Verwaltungsschnittstelle mit frei wählbaren Benutzernamen und Passwort sichern. Auf den Secure-Socket-Layer (SSL) zur Verschlüsselung der HTTP-Verbindung verzichtet der Hersteller allerdings. Als weitere Sicherheitsmaßnahmen setzt der Administrator MAC-Filter ein oder deaktiviert den Broadcast der ESSID (Extended-Service-Set-IDentifier).
Die Integration in ein LAN fällt leicht. Der WAN-Port lässt sich mit einer statischen IP-Adresse sowie den Adressen des Gateways und der DNS-Server versorgen. Es reicht somit, den Router an einen Switch anzuschließen. Wer das Gerät aus dem LAN verwalten will, vergibt zudem eine Portnummer, über die das Web-Interface erreichbar sein soll. Auch das Wireless-LAN einzustellen ist keine Kunst. Das Gerät nimmt eine IP-Adresse entgegen und versorgt Clients über einen DHCP-Server mit Adressen. Die Gültigkeitsdauer (Lease-Time) lässt sich minutengenau setzen. Dem eingebauten 10/100-MBit/s-Switch erlaubt der Verwalter, optional 802.1d (Spanning-Tree) zu nutzen.
Fazit
Das einzige Problem im Test trat auf, als sich der AP/Router mit den vom Hersteller eingetragenen Zeit-Servern (NTP) synchronisieren sollte. Dies führte zu einem automatischen Logout und hinterließ dieselbe Zeit wie vor dem Versuch. Ansonsten hinterlässt das MAXg-WLAN-Kit aus AP/Router 5461 und PC-Card 5411 einen ordentlichen Eindruck. Die Reichweite und Datenrate in großen Räumen sind gut. Muss die Karte durch mehrere Wände funken, bricht der Durchsatz WLAN-typisch gewaltig ein.
Mit der Unterstützung von WPA/WPA2 (mit AES oder TKIP) sowie 802.1x befindet sich das Produkt bei Authentifizierungsmechanismen auf dem neuesten Stand. Durch den Bridge-Modus lässt sich der AP/Router auch an einen anderen Access-Point anschließen. Mit 802.11e unterstützt das Gerät zudem den relativ neuen QoS-Standard für WLANs. jr@networkcomputing.de