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CEO Bill Watkins im CRN-Gespräch

Seagate liefert SSD vorerst nur an Unternehmen

Festplatten-Riese Seagate will im kommenden Jahr erstmals Solid-State-Drives auf den Markt bringen. Noch sieht CEO Bill Watkins aber wenig Potenzial für die Flash-Speicher im Business- und Consumer-Segment. Mit Festplatten werde man vor allem den boomenden Consumer Storage- Bereich noch längere Zeit dominieren.

Autor:Joachim Gartz • 13.11.2008 • ca. 1:15 Min

Anders als der Chiphersteller Intel, der bereits Solid-State-Drives für den privaten und geschäftlichen Bereich verkauft, sieht der weltweit größte Festplattenhersteller Seagate vorläufig noch keine Chance, Flash-Speicher profitabel im Consumer-Segment zu vertreiben. Der Markteinstieg im kommenden Jahr wird daher zunächst auf den Unternehmensbereich beschränkt bleiben. Aber auch dort seien viele Kunden noch skeptisch, ob die schnellen Flash-Speicherbausteine auch in punkto Zuverlässigkeit für den dauerhaften Unternehmenseinsatz tatsächlich geeignet seien, meint Seagate-CEO Bill Watkins. Um die Vorbehalte künftiger Businesskunden gegenüber der SSD-Technologie auszuräumen, will Seagate nun schnellstmöglich einen einheitlichen Standard für SSDs etablieren, da bisher noch kein allgemein gültiges Verfahren besteht, um die Ausdauer und Lebenserwartung von Solid-State-Drives zu ermitteln.

Konsolidierung im Speichermarkt

Die Zeit drängt allmählich für Seagate, da neben Intel auch Samsung bereits ins SSD-Geschäft eingestiegen ist. Watkins glaubt allerdings, dass seine Konkurrenten bisher keinen Profit mit ihren SSD-Aktivitäten erwirtschaften: »Mit Flash-Speicher kann man im Moment einfach kein Geld verdienen.«

Wesentlich profitabler ist dagegen für Seagate das boomende Geschäft mit Consumer-Storage- Produkten. Im vergangenen Geschäftsjahr hat der weltgrößte Festplattenhersteller mit einem Marktanteil von rund 32 Prozent fast 50 Millionen Terabyte Speicher an private Endkunden verkauft. In den nächsten drei Jahren soll sich der Speicherbedarf im Consumer-Segment nochmals verdoppeln. Aufgrund des unerbittlichen Preiskampfes in der Speicherbranche haben von rund einhundert Herstellern zu Beginn der achtziger Jahre nur sechs Hersteller überlebt. Dabei dominieren Seagate, Western Digital und Hitachi vier Fünftel des Marktes. Laut Watkins kämpfen die restlichen Hersteller wegen ihrer geringen Absatzzahlen ums nackte Überleben. Falls die weltweite Wirtschaftskrise anhalten sollte, dürfte es Watkins zufolge zu einer weiteren Konsolidierung auf dem Speichermarkt kommen.

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INFO

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Messerschmittstraße 4, 80992 München
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www.seagate.com