Seagate übt scharfe Kritik an Urheberabgabe
Nachdem sich Apple geweigert hat, Urheberabgaben für Speichermedien an die ZPÜ zu zahlen und die Broadliner Tech Data und Ingram Micro die Preise für Apple-Produkte angehoben haben, übt nun auch der Festplattenhersteller Seagate scharfe Kritik an der Abgaberegelung.

- Seagate übt scharfe Kritik an Urheberabgabe
- Im Einzelhandel läuten die Alarmglocken
- Urheberabgabe fördert den Graumarkt
Kurz vor dem Jahresendgeschäft sorgt Apple-Boss Steve Jobs mit seiner Weigerung, Urheberabgaben zu bezahlen, für erhebliche Irritation im Apple-Channel. Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) fordert rückwirkend ab Anfang 2008 eine Urheberabgabe auf digitale Speichermedien. Die Broadliner Ingram Micro und Tech Data haben bereits mit Preiserhöhungen bei Apple-Produkten reagiert, weil die Firma Apple im Gegensatz zu anderen Herstellern nicht bereit ist, das Kostenrisiko zu übernehmen. Wie hoch die Urheberabgabe auf digitale Speichermedien letztlich sein wird, steht zwar noch nicht fest, doch Brancheninsider rechnen damit, dass es vor allem bei den iPods zu dramatischen Preiserhöhungen kommen könnte.
Bernd Breinbauer, Regional Sales Director für Zentraleuropa bei Seagate hält die rückwirkenden Urheberabgaben auf Speichermedien ohnehin für unverantwortbar: Der Ansatz sei schon vom Prinzip her falsch, da eine Festplatte ohne Zusatzgerät kein Speichermedium darstelle. »Für Zusatzgeräte, sei es ein PC, MP3-Player, oder DVR erhebt die GEMA aber bereits Gebühren. Durch die Kaskadierung der Gebührenordnung auf verschiedene Komponenten eines PCs wie optische Laufwerke, Festplatten oder auch USB-Sticks, verschafft sich die GEMA somit nicht nur einmal Zugriff in den Geldbeutel der Anwender. Letztendlich bezahlt der Endkunde die Rechnung, denn Produkte, die in Deutschland verkauft werden, sind damit unverhältnismäßig teurer.