Secuvoice verschlüsselt Telefonate über Handys und Smartphones
Die Düsseldorfer Firma Secusmart hat mit »Secuvoice« eine Sicherheitslösung für Mobiltelefone, entwickelt. Sie verschlüsselt Gespräche, die über Handys geführt werden, mithilfe eines Krypto-Chips. Der ist in einer Micro-SD-Karte untergebracht.

»Secuvoice« von Secusmart kommt vor allem für Firmen und Behörden in Frage, die verhindern wollen, dass Gespräche über Mobiltelefone abgehört werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und IT-Sicherheitsexperten haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass speziell Geheimdienste aus Russland und China Mobiltelefonate von Mitarbeitern deutscher Firmen abhören.
Ebenso wie durch das Mitlesen von E-Mails wollen sie auf diese Weise an Informationen herankommen, die für Firmen aus ihren Ländern von Interesse sind.
»Schutz vor Einbrüchen in die Privatsphäre wird für Führungskräfte gerade beim Telefonieren immer wichtiger. Das haben die jüngsten Lauschangriffe bewiesen«, sagt. Dr. Hans-Christoph Quelle, Geschäftsführer von Secusmart. »Eine interne Umfrage unter den Sicherheitschefs deutscher Unternehmen und Behörden ergab, dass der Markt für moderne und hochsichere kryptografische Lösungen in den kommenden Jahren stark wachsen wird.«
Verschlüsselung mit AES
Secuvoice baut nach Angaben des Herstellers eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung auf. Die Verschlüsselung des Gesprächs und die Authentifizierung der Gesprächspartner erfolgen durch einen Krypto-Chip, der in einer Micro-SD-Speicherkarte integriert ist.
Entwickelt wurde die Lösung mithilfe von Nokia. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) hat das Projekt unterstützt.
Die Gespräche werden mit einem 128-Bit-Schlüssel gesichert. Dabei kommt der Advanced-Encryption-Standard (AES) zum Einsatz. Secusmart hat zudem ein zweistufiges Authentifizierungsverfahren implementiert, das auch den Domain-Namen mit einschließt. Zusätzlich werden Zertifikate zur Authentifizierung der Gesprächspartner verwendet.
Keine Verzögerungen bei Verbindungsaufbau
Andere Anwendungen, etwa Internet-Zugang und E-Mail, funktionieren unabhängig von Secuvoice. Ein Vorteil der Lösung im Vergleich zu Produkten anderer Hersteller ist laut Secusmart, dass der Benutzer keine technischen »Klimmzüge« machen muss: Das Handy lässt sich wie gewohnt bedienen; zudem treten keine Verzögerungen beim Aufbau einer Verbindung auf.
Ein Haken: Secuvoice funktioniert nur mit ausgewählten Nokia-Smartphones der Reihe E und N (hier der Link zur Liste mit den unterstützten Geräten).