Sennheiser stürmt letzte analoge Bastion
Im modernen Tonstudio ist nahezu alles digital: das Mischpult, die Recorder, die Effektgeräte. Nun will Sennheiser auch die letzte analoge Bastion, die Mikrofontechnik, mit digitaler Technik stürmen.

Auf der AES Convention hat Sennheiser seine ersten digitalen Mikrofone vorgestellt. Sie digitalisieren das Tonsignal direkt hinter dem Mikrofonkopf. So sollen Störungen und Verzerrungen während der Signalübertragung an das Mischpult oder das Aufnahmegerät vermieden werden. Kabelverluste, Störungen durch Einstreuungen und klangliche Einbußen durch nicht optimal angepasste Analog/Digital-Wandler sollen so der Vergangenheit angehören.
Das Digitalmodul "MZD 8000" wird anstelle des XLR-Moduls an die Köpfe der Mikrofonserie "MKH 8000" geschraubt. Das Digitalmodul ist zweikanalig aufgebaut und wandelt das Mikrofonsignal nach dem AES 42-Standard. Dabei lassen sich die Mikrofone auf den Takt des digitalen Systems synchronisieren.
Neben dem 24-Bit A/D-Wandler mit Abtastraten bis zu 192 kHz enthält das Digitalmodul einen hoch integrierten Microcontroller. Mit Hilfe einer Steuerungs- Software und eines AES 42-Interfaces lassen sich die Mikrofoneinstellungen wie Trittschallfilter, Dämpfung und Limiter fernsteuern. Die Phantomspeisung der Mikrofone wird durch ein externes Interface zur Verfügung gestellt.
Das Digitalmodul MZD 8000 von Sennheiser kommt im Herbst dieses Jahres. Der genaue Preis steht zwar noch nicht fest, doch hat uns die Pressestelle des Herstellers verraten, dass er unter 1000 Euro liegen wird.